Auch Bürger müssen im Herbst kehren
Die dritte Jahreszeit bringt vor allem eines: viel Laub. Das zu beseitigen, ist nicht nur Aufgabe der Stadt sondern auch der Bürger.
Monheim. Es gehört zum Herbst wie die Sonne zum Sommer: buntes Laub, das beim Herbstspaziergang unter den Füßen raschelt. Doch das bunte Blätterwerk kann gefährlich werden, zum Beispiel wenn es regnet und die Blätter so glitschig werden, dass man schnell darauf ausrutschen kann.
Um solche Unfälle zu vermeiden, werden auch die Bürger in die Pflicht genommen. „Für die Sauberkeit der Gehwege sind grundsätzlich die Eigentümer der anliegenden Grundstücke verantwortlich“, sagt Michael Hohmeier, Sprecher der Stadt Monheim. „Die Grundstückseigentümer sind laut Straßenreinigungssatzung auch zur Fahrbahnreinigung verpflichtet. Daher müssen sie auch diese Flächen vom Laub befreien“, fügt Hohmeier hinzu. Laub von städtischen Bäumen und von solchen der Nachbargrundstücke sei dann jeweils mitaufzunehmen, so der Sprecher.
Das gesammelte Laub kann in der Biotonne entsorgt werden. Fällt davon mehr an, als in die Tonne passt, empfiehlt Hohmeier den Wertstoffhof im Gewerbegebiet am Knipprather Busch. Zudem kann Laub und Grünschnitt bis zum 19. November auf dem Parkplatz Krischerstraße/Ecke Rheinpromenade abgegeben werden. Neben den Bürgern sind aber nach wie vor auch die Städtischen Betriebe für die Laubreinigung zuständig. Rund 600 Kubikmeter Biomasse müssen laut Gerhard Müchler, Betriebsleiter der Städtischen Betriebe, jährlich beseitigt werden. „Das entspricht einem Gewicht von fünfzig Tonen“, erklärt Müchler.
Das gesammelte Laub gelangt von der Straße in eine Kompostierungsanlage oder wird als wertvolle Mulchschicht verwendet. Zudem dient das welke Blätterwerk Igeln und anderen Kleintieren als Winterquartier. Gartenbesitzer brauchen das angefallene Laub also nicht vollständig entsorgen. Einen Teil davon können sie auf ihren Beeten verteilen. „Auf Rasen- und Verkehrsflächen muss das Laub allerdings komplett entfernt werden“, sagt Betriebsleiter Müchler.
Wie genau die Laubreinigung erfolgt, ist dabei jedem Bürger selbst überlassen. Häufig sind Besen und Hake völlig ausreichend. Der ein oder andere greift allerdings lieber zum Laubbläser.Mit dem motorbetriebenen Gerät lassen sich in wenigen Minuten die Blätter zusammentragen. Der Nachteil: Laubbläser werden mit Benzin betrieben und sind daher schlecht für die Umwelt. Zudem erzeugen sie Lärm. Sonntags und in der Mittagszeit sollte der Laubbläser daher aus bleiben. „In der Regel ist das Gerät für den Gehweg oder den Garten aber gar nicht notwendig, weil es sich nur für große Flächen eignet“, erklärt Sprecher Hohmeier.
Solche großen Fläche müssen Martin Schneider und seine Kollegen an diesem Morgen reinigen. Zu viert befreien sie den Vorplatz des St. Josef-Krankenhaus vom Laub. Sie sind mit zwei Laubbläsern und einem speziellen Rasenmäher ausgestattet.
Der saugt die Blätter an und sammelt es in einem Fangkorb. Schneider und seine Kollegen beseitigen nicht nur für das St. Josef-Krankenhaus das Laub. Sie sind für verschiedene Hospitale im Kreis zuständig, darunter Haan und Hilden. Um 8 Uhr haben die Vier heute morgen angefangen. „Wir arbeiten bis 16 Uhr. Zwischen 13 und 15 Uhr müssen wir eine Pause mit den Laubbläsern einlegen, weil da ja Mittagspause ist“, erklärt Schneider.
Er und seine Kollegen sind froh, dass es die Geräte gibt: „Ohne den Laubbläser brauchten wir ewig“, sagt Schneider. Kollege Dirk Knorn ist indes ganz in seiner Arbeit versunken. Konzentriert arbeitet er mit dem Laubbläser und bringt die losen Blätter auf einer Stelle zusammen. Fast schon spielerisch wirkt es, wie Knorn die bunten Blätter mit seinem Gerät durch die Luft fliegen lässt.