Auch Landrat Hendele fordert den Erhalt der Notfallpraxis
Schriftlicher Appell an Kassenärztliche Vereinigung.
Der Protest gegen die Schließung der Notfallpraxis an wächst. Am Mittwoch soll bei der Vollversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein ein Kahlschlag beschlossen werden, der für etwa die Hälfte der 84 Notfallpraxen das Aus bedeuten könnte. Die Versammlung im Düsseldorfer Haus der Ärzteschaft, Tersteegenstraße 9, beginnt um 17.30 Uhr.
Wie unruhig die Situation im Vorfeld der Veranstaltung ist, belegt die Tatsache, dass gestern das Gerücht von einer möglichen Verschiebung des Termins die Runde machte. Doch ein KV-Sprecher betonte auf Anfrage, dass ihm keine Informationen vorliegen, wonach das Ärzteparlament abgesagt werden soll. Ebenso wenig, dass der Tagesordnungspunkt Notdienst-Reform verschoben werden soll.
Mit einem gemeinsamen Brief an die KV Nordrhein forderten Bürgermeister Frank Schneider und seine Amtskollegen Birgit Alkenings (Hilden) sowie Daniel Zimmermann (Monheim) die Langenfelder Notfallpraxis zu erhalten. Sowohl die Notfall-Ambulanz im Richrather Krankenhaus, als auch die dann einzige Notfallpraxis des Südkreises in Hilden wären andernfalls überlastet. Zugleich wenden sich die Bürgermeister „gegen die für Eltern und Kinder unzumutbare Verlagerung der Kindernotfallpraxis von Langenfeld nach Wuppertal“.
Thomas Hendele, Landrat, in seinem Brief an die KV
Zuvor hatten sich 14 Kinder- und Jugendärzte aus Hilden, Monheim, Langenfeld und Leverkusen in einem an die Bürgermeister gerichteten Brief „alarmiert und sehr besorgt um diese Entwicklung und das zukünftige Wohl der kranken Kinder in der Notfallversorgung“ geäußert.
Auch Landrat Thomas Hendele schrieb an die KV. Er sei erbost darüber, dass bisher überhaupt keine Informationen über die geplante Reform an die Gesundheitskonferenz des Kreises herangetragen worden seien. Dieses Gremium kümmert sich um die Steuerung der gesundheitlichen Versorgung. Insbesondere eine Schließung beiden spezialisierten kinderärztlichen Notfallpraxen sei nicht hinnehmbar.
„Für einen Kreis mit nahezu einer halben Million Einwohner bedeuten die Pläne eine massive und für die Betroffenen weitgehend unzumutbare Ausdünnung der medizinischen Versorgung.“ Zudem sei zu befürchten, dass mobilitätseingeschränkte und verunsicherte Patienten in einer Notlage in erhöhtem Maße den Rettungsdienst beanspruchen würden. mei/kle