Auf dem Zug der Expansion
Die städtische Wirtschaftsförderung gibt sich selbstbewusst mit Blick auf Ansiedlungen von Firmen, Einzelhandel und höherer Kaufkraftbindung.
Monheim. „In den vergangenen zehn Jahren wurden in Monheim 1.500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das ist im Vergleich zu den anderen Städten des Kreises Mettmann der Spitzenplatz.“ Das sagt Oliver Brügge. Der ist Mitglied der städtischen Wirtschaftsförderung.
Und als solches betont er: „Wir haben schon viel geschafft. Und wir werden noch viel schaffen.“ Neben ihm sitzt an diesem Freitagmorgen Bürgermeister Daniel Zimmermann. Und auch der gibt sich selbstbewusst. „Es läuft gut. Wir arbeiten konzentriert und effektiv.“
Das Gewerbegebiet Knipprather Busch wird als ein Beispiel für gute Arbeit genannt. Denn es sei so gut wie voll belegt mit Betrieben. Außerdem stehe man kurz vor einem Vertragsabschluss mit einer Firma, die 3.000 Quadratmeter an der Wasserachse im Rheinpark kaufen wolle.
Allerdings ist der Bau einer Europazentrale des koreanischen Unternehmens Doosan weiter in der Schwebe. Zwar kaufte der Konzern vor drei Jahren 9.000 Quadratmeter an der Rheinpromenade. Doch dann kam die Weltwirtschaftskrise, die den Maschinenbauer hart erwischt. Und auch am Freitag gab es keine definitive Aussage über einen Baubeginn.
„Die Muttergesellschaft in Korea hat noch kein grünes Licht gegeben. Mehr kann ich derzeit nicht sagen“, so Gye-Rim Kim von Doosan Deutschland. Allerdings läuft der Vertrag Ende des Jahres aus. Hat Doosan bis dahin nicht mit dem Bau begonnen, kann das Gelände von der Stadtentwicklungsgesellschaft zurückgekauft werden. „Und das würden wir auch tun“, sagt Zimmermann ohne Zögern.
Im Zurückkaufen hat man bei der Wirtschaftsförderung Erfahrung. Denn das wurde bekanntlich auch beim Metall-Recycler IMR gemacht — als dieser nicht mehr erwünscht war. Jetzt liegen diese 40.000 Quadratmeter brach.
Nun sollen die städtischen Bahnen Ausschau halten nach einem Logistikunternehmen, das angesiedelt werden kann. Die Schienenanbindung wird zum Joker — hofft der Bürgermeister. Im Mai wird außerdem auf einer Transport- und Logistikmesse in München die Werbetrommel gerührt. Überhaupt werden für das Marketing in diesem Jahr bis zu 40.000 Euro ausgegeben. „Monheim am Rhein plus“ wird weiter ausgebaut — als Internetauftritt und Werbekern.
Selbstbewusst gibt man sich in der Wirtschaftsförderung auch beim Einzelhandel. Das Rathaus—Center sei inzwischen besser gefüllt und das Fachmarktcenter „Monheimer Tor“ bereits zu 90 Prozent vermietet.
„Wir arbeiten gut mit den Investoren zusammen“, sagt Brügge. Als nächstes werde die Krischerstraße attraktiver gestaltet. Und in Baumberg stehen Vergrößerungen an: Penny an der Fröbelstraße und Kaiser’s im Einkaufszentrum werden genannt. Außerdem soll dort die alte Post als Einkaufsfläche einbezogen werden.
„Und für Edeka an der Berghausener Straße ist noch in diesem Jahr Baubeginn“, sagt Daniel Zimmermann. Die Pläne seien nochmals überarbeitet worden. Nun werde der Frischemarkt direkt an der Berghausener Straße gebaut.