Luxus-Campingplatz für Monheim
Camper sollen im Rheinbogen Platz finden, ein Reitverein soll dafür weichen. Der Rat diskutiert über das Thema am 11. Juli.
Monheim. Der Rheinbogen in Monheim soll um eine Attraktion reicher werden. Die Stadt kann sich dort einen Campingplatz mit gehobenem Standard vorstellen, der Touristen für ein paar Tage in die Stadt am Rhein lockt. Am Mittwoch, 11. Juli, will die Verwaltung erste Pläne im Rat vorstellen.
Voraussetzung dafür ist, dass der Reitverein Am Werth der vorzeitigen Kündigung des Pachtvertrages für die Freifläche — der läuft bis zum Jahr 2029 und könnte Ende Dezember gekündigt werden — sowie der Ablösung der Erbpacht gegen eine Entschädigung in Höhe von 243 000 Euro zum 1. August 2018 zustimmt. In einer außerordentlich einberufenen Hauptversammlung will der Vorstand des Vereins diesen Vorschlag mit seinen Mitgliedern am 13. Juli diskutieren. „Vorher möchte ich keinen Kommentar abgeben“, sagt Dietmar Kaiser, Vorsitzender des Reitvereins Am Werth.
„Wohnmobilhafen“ ist der Arbeitstitel des geplanten Campingplatzes gegenüber der Altstadt. Es soll kein Platz für Dauercamper sein, erläutert Bürgermeister Daniel Zimmermann, sondern eine Anlaufstelle für Reisende aus dem In- und Ausland, die für ein paar Tage kommen, sich die Großstädte Düsseldorf und Köln anschauen, aber vor Ort in Monheim die Vorzüge einer komfortablen Umgebung genießen können.
Bis zu 80 Stellplätze mit einem gesonderten Bereich für Zelte und Gruppencamps will die Stadt im Rheinbogen anlegen — direkt gegenüber der Altstadt auf der 30 000 Quadratmeter großen Fläche, die bisher der Reitsportverein nutzt.
Für den Betrieb des Campingplatzes hat das Architekturbüro Strauchwerk, das auch schon den Spielplatz nebst Skateranlage im Rheinbogen geplant hat, eine erste Ideenskizze erarbeitet. Danach soll die Anlage naturnah gestaltet werden und sich so in die Gegebenheiten des Rheinbogens einfügen. Hecken könnten die einzelnen, unterschiedlich großen Stellplätze voneinander trennen. Eine Ecke für Angler — vielleicht sogar mit Räucherofen — könnte eingerichtet werden, auch ein Beachvolleyball-Feld.
Johannes Sühs, Wasserskianlage Langenfeld
Die Sanitäranlagen sollen hochwertig ausgestattet werden. „Wenn wir die Zustimmung des Rates haben und auch der Verein ein positives Veto abgegeben hat, können wir in die konkretere Planung einsteigen und einen Betreiber suchen, erläutert Zimmermann das Procedere. Gemeinsam mit diesem wolle man die Planungen auf die Bedürfnisse heutiger Camper zuschneiden. Auch aktuelle Trends wie „Glamping“ sollen dabei berücksichtigt werden.
Mit der Errichtung eines Campingplatzes im Rheinbogen würde zusätzliche Kaufkraft für Monheim — vor allem in der Altstadt — generiert. Davon geht das städtische Tourismusmanagement aus und verweist darauf, dass Camping in Deutschland einer der dynamischsten Wirtschaftszweige in der Tourismusbranche ist. Allein in NRW habe die Branche ein Plus von gut zehn Prozent bei der Zahl der Übernachtungen verzeichnet.
Einen Vorteil für die Region sieht Johannes Sühs von der Wasserskianlage Langenfeld. „Wir haben 200 Camper hier und müssen oft welche wegschicken.“ Frank Pareigat vom Campingplatz Rheinblick in Baumberg (überwiegend Dauercamper) will sich die Pläne erst einmal anhören — in der Ratssitzung am 11. Juli um 17 Uhr.