Ausleihe in der Monheimer Bücherei läuft jetzt elektronisch

Die Selbstverbuchungs- und Rückgabeterminals sind nun in Betrieb.

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Monheim. „Ich denke, ich tippe mal auf Ausleihe“, sagt Ute Engelhardt, als sie mit zwei Büchern vor dem Selbstverbuchungs-Terminal steht. Auf Anweisung des Computers legt sie ihren Ausweis in den roten Strahl, es piept. Sie legt ihre beiden Bücher auf die Readerplatte, so dass deren Transponder von dem Computer erfasst werden können, grünes Licht. Jetzt noch die Quittung. „Ist ja ganz einfach“, sagt sie ein bisschen erleichtert. Alle zwei Wochen besucht sie die Bücherei, um sich gehobene Literatur und Reiseliteratur auszuleihen. „Sie wählen gut aus“, sagt sie anerkennend zu Martin Führer, dem Leiter der Monheimer Bücherei.

Seit gestern geht die Stadtbibliothek auch technisch mit der Zeit. Drei Terminals zur Selbstverbuchung und zwei Rückgabestellen — eine für die Rund-um-die-Uhr-Öffnung — wurden in Betrieb genommen. Für die Rückgabe muss man erst das Türchen öffnen und dann jeweils die Medien einzeln in das Gerät legen. Mit einem Förderband werden diese dann hinter den Bücherei-Kulissen weitertransportiert und nach Eltern-, Kinderliteratur und audiovisuellen Medien vorsortiert. „Um die Transponder aufzutragen, mussten wir jedes der 40 000 Medien einzeln anpacken“, sagt Martin Führer. Insgesamt 150 000 Euro hat die Anschaffung der Terminals gekostet. Neben dem Ausgang befindet sich der hauseigene Trödelmarkt mit Büchern, die bei dieser zwangsweisen Inventur aussortiert wurden.

Das Projekt sei der erste schritt zu einer anderen Kundenwahrnehmung. Die Ausleihe spiele heute eine geringere Rolle als die Funktion der Bücherei als Aufenthaltsraum. „Wir haben 45 000 Besucher im Jahr.“ Die größte Sorge der Kunden sei auch gewesen, dass die elektronische Selbstverbuchung als Vehikel benutzt werden könne, die Mitarbeitezahl zu reduzieren. „Aber hier wird keine Stelle eingespart“, sagt Führer. Die lange Theke soll aber noch in einen Infopoint umgewandelt werden. So mussten gestern noch einige Kunden die Gesichtskontrolle passieren, um Bücher ausleihen zu können, weil sie ihren Leseausweise vergessen hatten. „Aber ohne Ausweise läuft hier jetzt nichts mehr“, so der Bibliotheksleiter. Demnächst würden auch alle Nutzer neue, professioneller aussehende Ausweise erhalten.

Über den Selbstverbuchungsterminal kann man auch Einblick in sein Nutzerkonto nehmen, nachgucken, wie viele Medien man bereits ausgeliehen hat, wann sie fällig sind, ob man schon seine Abgabefrist überschritten hat und Gebühren angefallen sind. Über einen Button kann man die ausgeliehenen Medien auf dem Konto verlängern.