Schon wieder eine Brandstiftung

Am frühen Donnerstag brannte in Richrath ein Wohnmobil aus. Seit zweieinhalb Jahren werden immer wieder Fahrzeuge in Brand gesetzt.

Foto: Polizei

Langenfeld/Monheim. Unbekannte haben am frühen Donnerstagmorgen in Richrath ein Wohnmobil angezündet, das nahe der Einmündung Elisabethstraße/Am Neuenhof abgestellt war. „Es war Brandstiftung“, stellte ein Ermittler der Kripo fest. Damit reiht sich der Fall in eine seit zweieinhalb Jahren in beiden Städten anhaltende Serie ein. „Seit Januar 2016 wurden in Monheim zwölf Fahrzeuge angezündet und in Langenfeld neun“, berichtete gestern Polizeisprecherin Nicole Rehmann, „außerdem ein Bagger und ein Lastwagen.“ Und im Jahr zuvor zerstörten Brandstifter mindestens vier Autos und zehn Motorräder, die meisten davon in einem Monheimer Parkhaus an der Schöneberger Straße.

Im aktuellen Fall hofft die Polizei auf Zeugen, die Verdächtige beobachtet haben. Anwohner der Elisabethstraße hatten gegen 3.25 Uhr bemerkt, dass das am Fahrbahnrand abgestellte Wohnmobil in Flammen stand. Obwohl die Feuerwehr innerhalb kürzester Zeit am Einsatzort eingetroffen war, brannte das Wohnmobil vollständig aus. Auch eine Gartenhecke und mehrere Bäume in einem Vorgarten fingen Feuer und wurden zerstört. Eine Glasscheibe im Erdgeschoss eines Einfamilienhauses Am Neuenhof platzte. Zudem verformte die Hitze laut Polizei bei einem Nachbarhaus einen Rollladen sowie die Rückleuchten eines Autos. Der Gesamtschaden liegt bei etwa 20 000 Euro.

Laut Polizeisprecher Ulrich Löhe gab es im Kreis Mettmann bislang noch keine vergleichbare Serie von mutwillig angezündeten Autos. „Deshalb sind bei uns alle sensibilisiert, achten auch bei nächtlichen Streifenfahrten auf verdächtige Personen.“ Die Polizei sei dringend auf Zeugenhinweise angewiesen. „Da muss es noch nicht brennen. Wenn sich jemand auffällig um ein geparktes Auto rumtreibt, sollte auch dies gemeldet werden.“

Als zusätzlichen Anreiz hatte Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann 2015 unter dem Eindruck von Brandstiftungen, bei denen Menschen in angrenzenden Wohnhäusern gefährdet worden waren, eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. „Diese Belohnung gilt immer noch“, sagte gestern Rathaussprecher Thomas Spekowius.

Nach Rehmanns Angaben ist noch ungeklärt, ob es sich bei den Brandstiftungen an Autos um einen einzelnen Serientäter beziehungsweise eine Tätergruppe handelt oder ob auch Nachahmer gezündelt haben. Folglich seien auch die Motive unklar. Die Bandbreite bei solchen Delikten reiche erfahrungsgemäß von „Neid auf fremdes Eigentum über persönlichen Streit, Alkohol und Drogen bis hin zu spontanem Übermut, Zerstörungswut oder krankhafter Pyromanie. Vor allem Klein- und Mittelwagen würden angezündet. Die Täter scheinen dort zuzuschlagen, wo sie sich unbeobachtet fühlen. Luxuskarossen stehen eher geschützt in Garagen.

Zeugenhinweise nimmt die Polizei entgegen unter Telefon 02173/288-6310.