Stadt baut Kapellen- und Bleer Straße um

In der Folge wird auf beiden Straßen ein geringeres Tempo erlaubt sein. Der Rat befasst sich heute mit den zwei Großprojekten.

Foto: R. Matzerath

Monheim. In Sachen Bleer Straße/Kapellenstraße ist die Stadt Monheim seit dem 1. Januar Herrin im eigenen Haus, der Landesbetrieb Straßen kann nicht mehr mitreden. Damit kann sie jetzt endlich zwei große Umbauprojekte angehen, für die der Rat heute (18 Uhr, Ratssaal im Rathaus) den Baubeschluss fassen wird.

Das erste Projekt: Für Monheimer und Touristen soll es künftig einfacher werden, die Kapellenstraße zu überqueren, um in die Altstadt oder von dort in den Landschaftspark Rheinbogen zu gelangen. Deshalb wird der Kreuzungspunkt ab Herbst für 420 000 Euro umgestaltet. Die Fahrbahn wird von 7,30 auf sechs Meter verengt und die erlaubte Geschwindigkeit von Tempo 50 auf 30 verringert. Die Fahrbahn wird leicht angehoben, damit sie auch gehbehinderte Fußgänger barrierefrei überwinden können.

Außerdem wird ein elf Meter breiter Zebrastreifen auf die Fahrbahn aufgetragen. Damit haben Fußgänger dort Vorrang. Schon weit vor dem Übergang sollen kleine begrünte Inseln auf die Engstelle hinweisen. Auch der Parkplatz an der Kapellenstraße unterhalb des Biergartens Bormacher soll ein neues Betonpflaster erhalten. 27 Parkplätze — die gleiche Anzahl wie jetzt — sollen markiert werden.

Das zweite Thema ist die Bleer Straße. „Der Auftrag, das Ortseingangsschild an die Stadtgrenze in Höhe des Virginia zu versetzen, ist erteilt. Dann gilt grundsätzlich Tempo 50“, sagt Bereichsleiter Andreas Apsel. Zusätzlich wird die Stadt am Kreuzungspunkt mit dem Berliner Ring einen Kreisverkehr errichten. Fußgänger und Radfahrer sollen dort Vorrang haben, deshalb werden in den drei Zufahrten Fahrbahnteiler eingebaut, die ihnen als Hilfe beim Überqueren dienen sollen.

Neben dem Ziel einer höheren Verkehrssicherheit soll mit dem Kreisel auch den Bussen der Bahnen der Stadt Monheim das Wenden erleichtert werden. Insofern ist der Umbau ein wichtiger Mosaikstein im neuen Buslinienkonzept. Die nördliche Bushaltestelle „Heerweg“ wird als Busbucht angelegt und dann als Endhaltestelle dienen. Auf der gegenüberliegenden Seite wird die Haltstelle als Buskap von 20 Metern Länge ausgeführt. Dort soll auch eine Toilettenanlage für die Fahrer installiert werden. „Angesichts der geringen Verkehrsstärke rechnen wir nicht mit Beeinträchtigungen, wenn der Bus auf der Fahrbahn hält“, sagt Apsel.

Bevor die Stadt diese Baumaßnahme angeht, wird sie zunächst den Kanal im Berliner Ring von der Bleer Straße bis zur Heerstraße sanieren. Die Gesamtkosten liegen bei 880 000 Euro.

Ein großes Gefahrenpotenzial sehen viele Bürger für die Schulkinder, die täglich den Radweg auf dem Heerweg nutzen und den Berliner Ring kreuzen müssen. Denn einen Zebrastreifen gibt es nur an der Westseite der Kreuzung. Deshalb soll jetzt in Verlängerung des Radwegs eine überfahrbare Mittelinsel gebaut werden. Der Verkehr werde während beider Bauphasen halbseitig geführt, sagt Apsel. Eine Ampel regele dann den Verkehr auf der einen verfügbaren Spur.

„Wir halten diese Maßnahmen zwar für sinnvoll, finden aber, dass es langsam ein bisschen viel wird mit den Baustellen“, sagt Markus Gronauer (CDU). Werner Goller (SPD) betont, dass der Übergang Turmstraße Teil eines Kompromisses zwischen Peto und der SPD bezüglich des Maßes der landschaftlichen Umgestaltung des Rheinbogens gewesen sei.