Das Museum ist vielfältiger geworden

Zum 40. Internationalen Museumstag wurde gestern ein buntes Mitmach-Fest gefeiert.

Foto: Matzerath

Langenfeld. Klingende Spielorgelmusik, ein historisches Kinderkarussell, ein Zauberer mit verblüffenden Tricks über allem der Duft von deftiger Rostbratwurst — auf dem Vorplatz des Freiherr-vom-Stein-Hauses herrscht bereits am Sonntagvormittag reges Treiben. Zum 40. Internationalen Museumstag veranstalten das Team des Langenfelder Stadtarchivs und Stadtmuseums zusammen mit dem Förderverein ein buntes Museumsfest. Dazu haben sie sich viele verschiedene Aussteller ins Boot geholt.

„Im Vergleich zu den letzten Jahren haben wir unsere Attraktionen intensiviert und ausgebaut, wir sind vielfältiger geworden“, berichtet Dr. Hella-Sabrina Lange, Leiterin des kulturellen Forums Stadtarchiv und Stadtmuseum. Die Kulturinteressierten können an Führungen oder an einer Verzällchestour teilnehmen, Filme über Langenfeld schauen und den Schalenschneider-Kotten besichtigen.

Auch Kutschfahrten durch die Stadt und eine Museumswerkstatt für Kinder werden angeboten und gerne angenommen. In Kooperation mit dem Förderverein sei das Museumsfest so in der zweiten Auflage, „beim Internationalen Museumstag haben wir aber schon immer mitgemacht“, sagt Lange. Seit Beginn dabei ist auch der Langenfelder Filmclub Lydton-Video-Club.

Die Mitglieder zeigen einige selbstgedrehte Dokumentationen aus ihrem Repertoire rund um Langenfeld. „Unser Filmarchiv ist das umfangreichste in der Stadt“, meint Siegwald Koletzki, Leiter der Veranstaltung. Von der Eröffnung des Freizeitparks, über den Wandel des Freiherr-vom-Stein-Hauses, bis hin zur Prismaschule gibt es kürzere Filmchen aber auch Filmmaterial mit über 70 Minuten Länge. Für die Filmemacher, die Langenfeld durch ein Kameraobjektiv doch anders und intensiver wahrnehmen, ist „Langenfeld eine liebens- und lebenswerte Stadt.“ Im Rahmen des Museumsfestes können Kinder ab vier Jahren in die Steinzeit eintauchen. In einer kleinen Ausstellung begutachten sie Steinzeitwerkzeug, sehen Modelle von Höhlen und Hütten, unternehmen eine Zeitreise mit Lego-Figuren und vieles mehr. „Besonders wichtig ist das selber Anfassen, deshalb können sich die kleinen Kulturfans aus einem Speckstein einen Kettenanhänger schleifen“, erklärt Alexandra Hinke, die seit 2012 in der Museumspädagogik des Hauses arbeitet.

Auch eine Besucherin, die mit ihren vier- und fünfjährigen Enkeln Felix und Moritz da ist, schätzt dies. „Es ist schön, dass die Kinder selber forschen können und spielerisch an Wissen herangeführt werden!“ Durch die aktuelle Sonderausstellung zum spanischen Maler und Grafiker Goya führt Leiterin Lange selbst. „Die Werke, die die Laster der Gesellschaft karikieren und auf soziale und politische Missstände aufmerksam machen, sind immer noch aktuell“, findet sie. Rund 60 Leihgaben des Stadtmuseums Oldenburg hängen im Freiherr-vom-Stein-Haus. Besonders imposant findet eine Besucherin die vom Künstler eigens verfassten Kommentare zu den Werken. Der Förderverein und das Team des Stadtarchivs und Museums erwarteten bis zu 150 Ausstellungsbesucher.