Konzept für Sozialen Wohnungsbau

Drei dringliche Bauvorhaben sollen in Kürze in Langenfeld umgesetzt werden.

Langenfeld. In Langenfeld müssen weitere Sozialwohnungen gebaut werden. Darin waren sich im Planungsausschuss alle Parteien einig. Nach Angaben der Ersten Beigeordneten Marion Prell fallen von zurzeit 1250 Sozialwohnungen in den kommenden drei Jahren 95 aus der öffentlichen Bindung und in den fünf Jahren danach weitere 115. Mit der Stimmenmehrheit von CDU und FDP brachte der Ausschuss ein von der Stadtverwaltung ausgearbeitetes „Strategiekonzept Wohnen 2025“ auf den Weg, das in Langenfeld den Häuserbau in den kommenden Jahren steuern und preisgünstigen Wohnraum schaffen soll. SPD, Grüne und BGL stimmten dagegen, weil sie nicht mit allen Inhalten des Entwurfs einverstanden waren. Am 4. Juli beschließt der der Stadtrat hierüber.

Wie die Grafik zeigt, entstehen in den kommenden Jahren etwa 800 Einfamilienhäuser oder Wohnungen in bereits genehmigten Baugebieten. „Wir wollen die Einwohnerzahl von etwa 59 000 halten“, nannte Stadtplaner Stephan Anhalt eine Prämisse. Es müsse beim Häuserbau an junge Familien gedacht werden, aber auch an Geringverdiener und Sozialhilfeempfänger. „Wir haben den Bauverein Langenfeld und andere Investoren gefragt, was sie in Anbetracht der Nachfrage nach preisgedämpften Mietwohnungen tun können“, berichtete Bürgermeister Frank Schneider im Planungsausschuss. Unter sieben konkreten Vorschlägen von Bauträgern bestimmten die Stadtpolitiker in der Sondersitzung drei Bauvorhaben, die schon sehr kurzfristig angepackt werden sollen:

Vier Mehrfamilienhäuser mit 28 bis 36 Sozialwohnungen sollen zwischen Martin-/Richrather Straße und Steinrausch errichtet werden. „Ein idealer Standort“, befand Jürgen Brüne (CDU) im Planungsausschuss. Gerold Wenzens (BGL) wies zwar auf „eine grüne Oase“ hin, die für die Nachbarschaft wegfalle, und Joachim Herzig (SPD) mahnte an, dass die Häuser auf die denkmalgeschützte Siedlung abzustimmen seien, doch stimmten alle zu.

Auf dem ehemaligen Gelände einer Gärtnerei sind insgesamt 25 Doppel- und Reihenhäuser sowie zwei Mehrfamilienhäuser mit 20 Sozialwohnungen vorgesehen.

Auf dem Gelände der evangelischen Gemeinde sollen nach Abriss der Johanneskirche Mehrfamilienhäuser mit 40 Wohnungen entstehen, davon acht Sozialwohnungen.

Zur Freude der zahlreich im Bürgersaal erschienenen Anwohner aus dem nordöstlichen Richrath strichen die Politiker eine auf den Wiesen östlich der Marienstraße vorgeschlagene Siedlung mit 28 Eigenheimen und drei Mehrfamilienhäusern. Hingegen blieben auf mehrheitlichen Beschluss hin drei weitere Vorhaben im Strategiekonzept, sollen aber frühestens 2020 konkretisiert werden: zwei Mehrfamilienhäuser am Rietherbach; drei Häuser mit 20 Sozialwohnungen und 50 Doppel- oder Reihenhäuser zwischen Tal-, Kölner Straße und A 542; sowie 65 Wohnungen zwischen Bachstraße und In den Weiden. Die CDU-/FDP-Mehrheit lehnte einen Antrag von SPD und Grünen ab, bei neuen Wohngebieten grundsätzlich 30 Prozent Sozialwohnungen vorzuschreiben sowie die Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft nach Monheimer Vorbild zu prüfen.