Kurzurlauber mögen Monheim
Umfrage bei Gastwirten und Hoteliers zeigt positive Entwicklung der Gästezahlen. Ergebnisse werden heute im Hauptausschuss vorgestellt.
Monheim. Egal, ob die Besucher im Römischen Museum Haus Bürgel auf historische Spurensuche gehen, mit dem Gokart über den Rheindeich flitzen oder nach der Radtour in einer Altstadtkneipe ein erfrischendes Bier genießen — bei aller Vielfalt der Aktivitäten zeichnet sich eine eindeutige Entwicklung ab: Die Gästezahlen entwickeln sich in Monheim positiv. Und der Einzugsbereich ist groß. So kamen 2016 rund 30 Prozent der Hotelgäste aus dem Ausland. Fahrradfahren und Wandern gehören dabei zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der auswärtigen Gäste.
Thomas Zitzmann, verantwortlich für den Bereich Wirtschaftsförderung und Tourismus, hat im März erstmals eine Umfrage bei Gastwirten, Hoteliers, Event-Veranstaltern und in Freizeiteinrichtungen durchführen lassen. Das Ergebnis stellt er den Politikern am heutigen Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss (Beginn: 18 Uhr im Ratssaal, Rathausplatz 2) vor.
Demnach kletterten die Besucher- und Kundenzahlen mehrheitlich in die Höhe. Rund 47 Prozent der Befragten gaben dies an. 40 Prozent meldeten gleichbleibende Zahlen, nur sieben Prozent registrierten weniger Gäste, weitere sieben Prozent machten keine Angaben.
Zitzmann sieht die Auskunft durch amtliche Statistiken bestätigt. So verzeichnet die Stadt (laut IT-NRW) im vergangenen Jahr 35 816 Gästeankünfte, was einem Zuwachs von 8,9 Prozent zum Vorjahr entspricht. Bei einer durchschnittlichen Verweildauer von 1,7 Tagen ergaben sich 60 069 Übernachtungen.
Auswärtige Kunden haben 2016 bei der Mehrheit der Befragten (53 Prozent) den Großteil des Gesamtumsatzes (50 bis 100 Prozent) ausgemacht. Bei einem Drittel (27 Prozent) liegt der Anteil am Gesamtumsatz, der durch Auswärtige hereingeholt wird, unter 50 Prozent. 20 Prozent der Befragten machten dazu keine Angaben.
Haben Haus Bürgel, der Gokart-Verleih Giebner und örtliche Gastwirte überwiegend Besucher aus dem Kreis Mettmann, Düsseldorf und Köln (einem Umkreis von 40 Kilometern), melden die Hoteliers Gäste aus ganz Deutschland und aus dem Ausland. Dabei spiele die Lage zwischen den Metropolen eine wichtige Rolle, so Zitzmann. Darauf weise der hohe Anteil von Messebesuchern und Geschäftsreisenden hin. Andererseits sei Monheim bei Kurzurlaubern beliebt. Rheinradweg und Neanderlandsteig nennen die Umfrageteilnehmer als Hauptgründe für die Entscheidung ihrer Gäste. Auch Familienbesuche seien ein wesentlicher Übernachtungsgrund.
Doch die Umfrage offenbart auch Defizite. So wünschen sich die Befragten mehr Hinweisschilder auf die Kneipen und Gastwirtschaften in der Altstadt, weitere E-Bike-Ladestationen sowie den Ausbau der innerstädtischen Radwege.
Wenn es um die eigene Vermarktung geht, nennen die Teilnehmer an erster Stelle die eigene Homepage. Soziale Medien nutzten nur rund die Hälfte. Der Online-Auftritt werde bei ebenfalls der Hälfte um Broschüren oder Plakate ergänzt.