Liberaler Moritz Körner schafft es in den Landtag
Jens Geyer (SPD), der noch vor fünf Jahren knapp seinen Wahlkreis gewann, wird nicht mehr im Parlament sitzen.
Monheim. In der Schwemme der Monheimer Biermanufactur sitzen knapp 15 Sozialdemokraten bei Bier, Schnittchen und Frikadellen. Die Rechner aufgeklappt. Fast könnte man eine Stecknadel fallen hören. Die Stimmung ist gedrückt. Sie warten auf Jens Geyer, ihren Landtagskandidaten. Kurz vor 20 Uhr trifft er ein, klopft kurz auf den Tisch. Ein tapferes Lächeln im Gesicht. Erst mal ein Bier. Verhalten klopfen ihm die Genossen auf die Schulter. „Das ist eine bittere Niederlage“, sagt der Monheimer SPD-Kandidat, der vor fünf Jahren um knapp einem Prozent den CDU-Konkurrenten (38,3 zu 37,6 Prozent) aus dem Rennen geworfen hat.
„Wir haben schon Schlimmeres erlebt“, kommentier das sozialdemokratische Urgestein Werner Goller. „Aber es muss weitergehen.“ Für ihn liegen die Fehler nicht im eigenen Wahlkampf. „Der war ordentlich, friedlich und fair“, sagt der Fraktions-Chef der Monheimer SPD, für den das Ergebnis nicht ganz überraschend gekommen ist. „Aber nicht in dem Ausmaß“, sagt er. Er sieht Fehler eher in Düsseldorf, bei der Landespartei. „Frau Kraft“, so ist er sicher, „hat viel zu spät begonnen, wirklich Wahlkampf zu machen“, kritisiert er. Sie sei sich zu sicher gewesen.
Jetzt müsse man für die kommenden Wahlen aus Fehlern lernen, so Geyer, der das schlechte Wahlergebnis erst einmal sacken lassen will. Er hatte auf alles gesetzt. Bei einem Listenplatz 64 musste er das Direktmandat holen. Jetzt ist er draußen. „Die Arbeit im Landtag wird mir fehlen“, sagt er. „Es hat Spaß gemacht, zu gestalten.“
Anders bei der FDP in Monheim. Die Liberalen treffen sie in der „Alten Post“ Baumberg. FDP-Wimpel stehen auf dem Tisch. Moritz Körner, ihr Kandidat, wird mit „Moritz, Moritz-„-Rufen empfangen, die er bescheiden entgegennimmt. „Ich habe zwar gewusst, dass ich mit meinem Listenplatz gute Chancen habe“, sagt der 26-Jährige. „Doch das es jetzt wirklich so ist. . .“ Er dankt seinen Mitstreitern für ihren Einsatz und mahnt zur Demut, als die Parteifreunde jubeln, dass Die Linke es vermutlich nicht in den Landtag schafft. „Wir waren auch mal ganz unten“, sagt er. Marion Prondzinsky-Kohlmetz bestätigt das. „Das hier fühlt sich besser an,“