Autorin Hannelore Dierks macht aus Bildern Geschichten

Die Langenfelderin hat bereits mehr als 20 Kinderbücher geschrieben. Sie sind in namhaften Verlagen erschienen.

Foto: Dirk Thomé

Langenfeld. Mit Bildern fängt es bei Hannelore Dierks meist an. „Ich sehe etwas, wie das Gesicht eines Kindes, oder bekomme etwas von einem Gespräch mit. Und so kommen mir die Ideen.“ Für „Miriam sucht Weihnachten“ war ein obdachloses Mädchen in der Langenfelder Stadtmitte und deren freudiger Gesichtsausdruck beim Anblick eines Brautpaares, das aus dem Rathaus kam, der Auslöser. „Das Gesicht ging mir nicht mehr aus dem Kopf.“

Im französischen Sommer bei 37 Grad wurde die Weihnachtsgeschichte dann am Strand zu Papier gebracht. Die Langenfelder Kinderbuchautorin hat schon zahlreiche Geschichten geschrieben, die in namhaften Verlagen wie Ravensburger, Rowohlt oder Arena erschienen sind.

„Bei einer Tagung lernte ich eine Lektorin des Patmos-Verlags kennen, die zufällig gerade das suchte, was ich geschrieben habe“, sagt die ehemalige Leiterin einer Langenfelder Kindertagesstätte. „Meinst du denn ich kann das nicht“ heißt ihr erstes verlegtes Werk, ein fachbezogenes Buch für Erzieherinnen mit Geschichten für Kindergartenkinder.

„Mir war es immer schon ein Anliegen, die leisen Stimmen der Kinder etwas lauter zu machen.“ Die Botschaften in den Geschichten sind meist versteckt und drehen sich um die Gefühle und Befindlichkeiten der Kinder. „Über das Medium Buch können sie gut Konflikte lösen, die ihnen gar nicht bewusst sind“, sagt Dierks.

Mehr als 20 Bücher hat Hannelore Dierks schon veröffentlicht. Viele werden in unterschiedliche Sprachen übersetzt. Besonders stolz hat sie das Buch „Manchmal kann ich fliegen“ gemacht: „Es wurde sogar in Blindenschrift herausgebracht.“

Für „Meine erste Kinderbibliothek“ von Ravensburger hat die Langenfelderin den Auftrag bekommen, 16 Geschichten zu schreiben. Bisher sind unter anderem „Märchen“, „Sandmännchengeschichten“, „Erzähl mir die Weihnachtsgeschichten“ und „Bibelgeschichten“ aus Dierks Feder erschienen, letzteres sogar in Schweitzerdeutsch.

Manchmal schreibt sie zu Hause, manchmal aber auch in der Fremde. „Letztens war ich in einem hundert Jahre alten Inselhaus auf Spiekeroog und dort für niemanden erreichbar.“

Nicht immer weiß die 73-Jährige, wie eine Geschichte zu Ende gehen wird. „Gerade bin ich an einer Stelle, an der ein Kind einen grünen Umschlag in der Hand hält. Ich weiß noch nicht, was drin ist.“

In einer anderen Geschichte versteckt sich ein Junge unter einem Sofa, unter dem bereits jemand liegt. „Vor dem Schreiben wusste ich nichts von der zweiten Person unter dem Sofa. So was kommt oft überraschend und macht wirklich viel Freude.“

In diesem Monat gibt es etwas Neues von Hannelore Dierks. In der Reihe „Meine erste Kinderbibliothek“ erscheinen „Meine ersten Vorlesegeschichten“ für Kinder ab zwei Jahren.