Monheim BAB-Vorsitzender wagt Blick in die Glaskugel
Monheim. · Der Baumberger Allgemeine Bürgerverein übte beim Neujahrsempfang auch Kritik.
Bürgermeister Daniel Zimmermann als Gründer der „Monheimer Seniorenpartei“, seine Stadt als Kapitale der Älteren – bei seinem freilich nicht ganz ernst gemeinten Blick in die Glaskugel wagte sich Helmut Heymann, Vorsitzender des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins (BAB) ans Wahrsagen. Sein „visionärer Ausblick“, wie er sagte, reichte bin ins Jahr 2050. Dabei bietet schon die Gegenwart eine Menge Gesprächsstoff. Der Neujahrsempfang von BAB und den Baumberger Vereinen hatte die Besucher am Sonntagvormittag zum 43. Mal zusammengeführt, um ohne Scheuklappen über alles zu sprechen, was den Stadtteil bewegt.
Und nachdem die Sternsinger der Pfarreien St. Gereon und St. Dionysius einige Lieder vorgetragen hatten, nahm auch Heymann die aktuelle Lokalpolitik aufs Korn: 2019 sei ein gutes Jahr gewesen für die beiden Ortsteile Monheim und Baumberg. Dabei erwähnte er unter anderem die sprudelnden Einnahmen, die Eröffnung des Aal-Fischereimuseums am Rhein und die Investitionen ins Baumberger Bürgerhaus.
Zu sprechen kam der BAB-Vorsitzende aber auch auf die Friedhofskapelle, für deren Neubau eine Einwohnerin 850 000 Euro gespendet habe. Das alte Gebäude sei inzwischen abgerissen worden. Ein Unternehmer, der eine neue Kapelle bauen wolle, sei aber nicht in Sicht. Farbe bekennen musste Daniel Zimmermann auch im Hinblick auf die möglichen Investitionen im Einkaufszentrum am Sportplatz Baumberg. „Das Gerücht gehe um, die Stadt wolle die Erweiterung verhindern und hätte an diesem Standort lieber eine Wohnbebauung“, sagte Heymann. Er sprach den Bürgermeister direkt darauf an. Daniel Zimmermann wiegelte jedoch ab. Man müsse erst noch abwarten, bis klar sei, was der Eigentümer dort vorhabe, betonte Zimmermann. Ein erweitertes Angebot dürfe keine Konkurrenz zum Baumberger Zentrum darstellen.
Bürgermeister Zimmermann ging in seiner Rede auf die Kritik ein
Punkt für Punkt arbeitete der erste Bürger der Stadt die Anmerkungen seines Vorredners ab. Auch die Kritik, seine Partei habe einen Senioren-Flyer in Druckform als „unzeitgemäß“ abgelehnt, wehrte er ab: „Kommen Sie ins Rathaus, dort finden sie alle Informationen gedruckt.“ Vielmehr verwies Zimmermann auf Erfolge, wie die hohen Investitionen in die Bildung und Schullandschaft in Monheim. Dann zog er eine Karte aus der Tasche: den Monheim-Pass. Dieser ermöglicht den Einwohnern ab März freie Fahrt mit dem öffentlichen Personennahverkehr. „Den bekommen natürlich auch die Baumberger“, betonte er schmunzelnd, und erntete im Bürgerhaus Applaus.
Der BAB-Teller 2020 ging an Gisela und Rolf Götzinger. Die Auszeichnung, die stets auf dem Neujahrsempfang verliehen wird, würdigte diesmal die Betreiber des Edelimbisses „Futterkrippe“ an der Hauptstraße, in dessen Räumen sich die Comedy-Reihe „Heiß und fettig“ mit regelmäßigen Veranstaltungen etabliert hat.