Bäckerei verlässt Markthalle
Morgen schließt das Unternehmen mit Sitz in Monheim seine einzige Geschäftsstelle in Langenfeld.
Heute haben die Besucher der Langenfelder Markthalle zum letzten Mal Gelegenheit, bei der Bäckerei Busch einzukaufen. Auf einem Schild teilt das Monheimer Unternehmen seinen Kunden mit, dass es die einzige Langenfelder Geschäftsstelle schließt. „Der Mietvertrag läuft aus“, erklärt Geschäftsführer Markus Busch. Nach 15 Jahren habe man sich gegen eine Verlängerung entschieden, obwohl dies sicherlich ein sehr guter Standort in Langenfeld sei. Er suche bereits nach Alternativen.
Busch betont, dass dies eine rein wirtschaftliche Entscheidung gewesen sei. Er sagt aber auch, dass sich die Markthallenbetreiber nach 15 Jahren einmal Gedanken über das Gesamtkonzept machen müssten. „Man hat dort ein starres Kostengerüst, die Nebenkosten sind recht hoch, als Mieter hat man da wenig Gestaltungsfreiheit.“
Auf die Frage, ob die Eröffnung des Bio-Bäckers Schüren im „Sass am Markt“ direkt gegenüber die Entscheidung für den Weggang begünstigt habe, entgegnet Busch: „Wir stehen überall im Wettbewerb.“ Der Mitbewerber halte mit seinen Vollwettbackwaren auch ein eher abgegrenztes Angebot vor. Dennoch müsse man sich etwaigen Umsatzeinbußen anpassen — die Fixkosten blieben ja bestehen.
Insgesamt habe sich das Umfeld zum Nachteil verändert, sagt Busch. Erst wurde der Parkplatz hinter der Markthalle zugunsten des Springbrunnens beseitigt, dann brach im September 2013 mit der Insolvenz der Metzgerei Steinhaus ein wichtiger Frequenzbringer weg. „Und eine Metzgerei, die schon um 15 Uhr schließt, erfüllt nicht die Erwartungen des Kunden an normale Öffnungszeiten.“
Markthallen-Manager Heribert Züwerink stellt fest: „Mir tut das wahnsinnig leid.“ Auch weil er zu Busch ein gutes Verhältnis pflegte. Er suche „händeringend“ nach einem Nachfolger, werde auch die Einrichtung nicht ausbauen lassen. Von sechs Interessenten habe er bisher drei Absagen erhalten. Auch für den ehemaligen Steinhaus-Standort habe er bisher keinen neuen Metzger gefunden, die Hausverwaltung betreibe die Metzgerei mit Mittagstisch in Eigenregie. Es sei schwierig, geeignetes Fachpersonal zu rekrutieren. Ab 1. April könnten die Öffnungszeiten aber dank einer neuen Mitarbeiterin ausgeweitet werden. Dass die Nebenkosten nicht unbeträchtlich sind, räumt Züwerink ein: „Es gibt einfach zu wenig Mieter, auf die die Gesamtkosten umgelegt werden können.“ Vor diesem Hintergrund seien dann die Umsätze um so wichtiger. Die sieben Markthallen-Mitarbeiter von Busch werden an anderen Standorten weiterbeschäftigt.