Baseballanlage in Hilden: Umweltschützer dämpfen Hoffnung der Wains

Der Bund für Umwelt und Naturschutz hält das Projekt der Baseballer für eine naturnahe Sportstätte für nicht umsetzbar.

Hilden. Sport und Naturschutz, passt das zusammen? "Ja", sagen die Baseballer der Hilden Wains, "nein", sagt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - zumindest was den geplanten Bau der Baseballanlage im Hildener Westen betrifft.

Bei der Hildener BUND-Ortsgruppe stößt der an der Horster Allee geplante Walter-Kirchhoff-Ballpark deshalb auf heftige Kritik. Und die steigt im gleichen Maße, in dem die Hoffnung der Sportler auf ihre eigene Anlage wächst.

Nachdem die Bezirksregierung den Wains zugesichert hat, dass sie deren Pläne nicht blockieren werde, setzen die Umweltschützer nun verstärkt auf die Untere Landschaftsbehörde beim Kreis Mettmann.

Und sie wundern sich über die Zuversicht der Sportler, dass das von ihnen als Modellprojekt gepriesene Vorhaben "Naturnahe Sportstätte - ein Beitrag zum Artenschutz" erfolgreich sein könne. "Mit dem BUND Hilden ist ein solches Konzept bisher nicht besprochen und schon gar nicht diskutiert worden", sagt dazu die BUND-Sprecherin Claudia Roth.

Die von den Wains verkündeten Lebensräume für bedrohte Tierarten hätten bei den BUND-Experten und den Vertretern der Unteren Landschaftsbehörde nur Kopfschütteln hervorgerufen. Ein Rasenplatz mit Tribüne, Ballfangzaun, Fluchtlichtanlage und Vereinsheim könne nach Ansicht der Naturschützer kein Ersatz für eine weitgehend ungestörte Ackerfläche mit angrenzenden Gewässerböschungen und Hecken sein.

"Zu dieser Erkenntnis braucht man keinen großen ökologischen Fachverstand", so Roth weiter. Verzichtbar sei die Baseballanlage im Hildener Westen aus Sicht der Naturschützer auch deshalb, weil in etwa einem Kilometer Entfernung in Düsseldorf eine nicht voll ausgelastete Baseballanlage zur Verfügung stehe.