Bilder mit dem Göttlichen verbinden

Kulturelles Forum zeigt Ikonen aus Rumänien. Arbeiten von Mönchen und Laien.

Langenfeld. Im Kulturellen Forum sind die Heiligen zu Gast. Brillante Farben in scharf gezeichneten Szenen, edle Gesichter vor golden schimmernden Heiligenscheinen, kraftvoll auf Holz oder hinter Glas gemalt — Ikonen zu malen ist eine Jahrhunderte alte Kunst, die in Rumänien immer noch weiter entwickelt wird.

Zeitgenössische Ikonen zeigt das Ausstellungshaus an der Hauptstraße in seiner aktuellen Ausstellung. Ausgelöst habe das Uwe Reuker, Vorsitzender des Kulturausschusses, sagt Hella-Sabrina Lange, die neue Leiterin des Forums: „Die Werke sind sehr ausdrucksstark. Es gab eine kleine Präsentation in Bonn und wir haben dann Kontakt zum Kloster Brancoveanu aufgenommen.“

Der Ausstellungstitel „Fenster zum Himmel“ benennt die religiöse Bedeutung der Bildtafeln: Nach orthodoxer christlicher Vorstellung sind sie direkte Verbindungen zum göttlichen Urbild. Ikonen werden von Mönchen hergestellt und kirchlich geweiht.

Kein Geistlicher sondern ein studierter Restaurator ist der Künstler Cosmin Pol. Der 28-jährige in Targu Mures geborene Maler sieht seine Bilder nicht als von ihm geschaffen an: „Es ist Gott, der sich meiner Hände bedient, um die Ikonen zu erschaffen.“ Pols Holzmalereien sind im kleinen Ausstellungsraum des Forums zu sehen: eine Grablegung und viele Heiligen-Ikonen.

Alexander Timoschenko und seine Frau Renate sind aus Köln gekommen, um die Ausstellung zu besuchen: „Das Kloster ist sehr bekannt, ein Zentrum des spirituellen Lebens nach der Wende“, sagt der Ingenieur. In einem Kurs haben die beiden Kölner sich mit Hinterglastechnik beschäftigt: „Das ist keine einfache Malerei. Man geht in sich. Wir haben Ikonen im Wohnzimmer und sind stolz darauf.“

Dieter Braschoss hat sich von einer Darstellung der klagenden Jungfrau Maria in den Bann ziehen lassen: „Ich bin fasziniert von dieser Hinterglasmalerei. Das ist ein Glaubensbekenntnis“, sagt der stellvertretende Bürgermeister. Eine große Ruhe gehe von den Ikonen aus.

In den kommenden Tagen veröffentlicht das Kulturelle Forum das Begleitprogramm zur Schau. Der Förderverein gibt schon jetzt bekannt, dass er im übernächsten Jahr eine Reise nach Rumänien unternehmen wird. Schwerpunkt soll Siebenbürgen sein, und auch ein Abstecher zum Kloster Brancoveanu ist geplant.

Die Ikonen-Schau ist noch bis zum 17. Juli geöffnet - dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt im Kulturellen Forum, Hauptstraße 83, ist frei.