Brandserie in Baumberg: Polizei vermutet Tätergruppe
Auffällig ist, dass sich derzeit die Delikte ausgerechnet an der ruhigen Sandstraße häufen. Mehrere Verdächtige wurden befragt. Aber es konnte ihnen nichts nachgewiesen werden.
Baumberg. Der beschauliche Stadtteil Baumberg kommt nicht zur Ruhe. Die Serie der Brandstiftungen geht weiter. Seit Monaten wird gezündelt. Und es ist fast schon ein Wunder, dass noch niemand ernsthaft verletzt wurde. Aktuelles Beispiel: In der Nacht zum Mittwoch wurde auf der Sandstraße ein parkender Audi A3 in Brand gesteckt.
Der wagen stand nur wenige Meter von einem Haus entfernt. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude verhindern. Es entstand ein Sachschaden von 40.000 Euro.
Die Polizei hatte bereits vor Wochen die Einsatzkräfte verstärkt. Sie geht davon aus, dass es sich um eine Tätergruppe handelt. Doch davon fehlt immer noch jede Spur. "Es ist extra eine eigene Ermittlungskommission eingesetzt worden. Aber bisher haben wir keinen Erfolg zu vermelden", sagt Ulrich Löhe, Sprecher der Kreispolizei.
Dabei hat es in den vergangenen Wochen verschiedene Hinweise auf verdächtige Personen gegeben. "Sie wurden auch überprüft. Wir konnten ihnen aber nichts nachweisen" - mehr will Löhe dazu nicht sagen.
Auch Altersangaben zu den Verdächtigen macht er nicht. Stadtbrandmeister Werner Opherden: "Die Polizei hat einmal einen Verdächtigen mitgenommen. Als der noch befragt wurde, ging schon die nächste Brandmeldung ein. Wir sind es langsam leid, immer da raus zu müssen. Das geht an die Substanz der Einsatzkräfte."
Der Feuerwehrchef beschreibt das fast immer gleiche Schema als "kleines Zündeln mit großer Wirkung". Denn meist werde nicht mehr als eine Papiertonne oder ähnliches angezündet - das aber in direkter Gebäudenähe.
"Wenn wir nicht rechtzeitig da sind, schlägt das Feuer über. Da können Minuten entscheidend sein", sagt Opherden. Mit Unbehagen erinnert sich Monheims oberster Feuerwehrmann an den frühen Ostersonntag. Nicht weniger als sieben Brände wurden in den frühen Morgenstunden gelegt. Nur ein Großaufgebot der Feuerwehr verhinderte damals das Schlimmste.
Zumindest im aktuellen Fall an der Sandstraße scheint die Brandstiftung nicht aus einer Laune heraus mit einem Feuerzeug geschehen zu sein. Nach WZ-Informationen wurde am Tatort der Verschluss eines Benzinkanisters gefunden.
Auffällig ist, dass sich derzeit die Delikte ausgerechnet an der ruhigen Sandstraße häufen. Es handelt sich nicht nur um Brandstiftung. Laut Anwohnern wurden kürzlich an roten Autos Scheibenwischer und Außenspiegel beschädigt. Der Besitzer eines BMW musste morgens feststellen, dass eine Scheibe am Wagen eingeschlagen war. Vorläufiger Höhepunkt ist nun der total zerstörte Audi.