Baumberg: Kleiner Kerl mit großer Stimme

Auftritt: Am Samstag und gestern führte der Nachwuchs des Kinder- und Jugendchors sein neues Musical auf.

Baumberg. "Eine Kokosnuss kann es nie und nimmer sein", singen 31 Kinder aus ganzem Herzen. Nein, die Kokosnuss, zu der ihn der Affe (Kimberley Sanchez Brito) geführt hat, kann wirklich nicht sein Raumschiff sein. "Der kleine Kerl vom anderen Stern" - so auch der Titel des Stückes - ist verzweifelt. Bei einem Flug durch das Weltall ist sein Treibstoff ausgegangen, so dass er auf der Erde zwischenlanden musste. Doch dort hat er sich verlaufen und findet sein Raumschiff nicht mehr.

Das Kindermusical, das Dana Drechsel für die Kleinsten aus dem Chor ausgesucht hat, sorgt für schwungvolle Stimmung in der Friedenskirche. "Ich habe ein Stück gesucht, das eingängige Melodien hat und auch für die Drei- bis Zehnjährigen machbar ist", erzählt Dana Drechsel. Denn bei dem dritten Musical unter ihrer Leitung wirkt nicht der komplette Kinder- und Jugendchor mit, sondern nur die Zauberlehrlinge und Schelme. "Wir haben viele kleine Sänger. Ihnen gilt diesmal die ganze Aufmerksamkeit, und sie sind nicht nur schmückendes Beiwerk", sagt Drechsel.

Dass sie diese Aufmerksamkeit verdient haben, beweisen sie nur zu gerne. Zu den zarten Klängen von Oboe, Querflöte und Violine erscheinen die wunderschön kostümierten und geschminkten Kinder auf der Bühne.

Schließlich landet der kleine Kerl (gespielt von Pia Schneider und Linda Janzen) in einem gelb-grünen Glitzer-Ei mit Guckloch in der Mitte, und die beiden Erzählerinnen kommentieren: "Der kleine Kerl ist lustig anzusehen!"

Und tatsächlich: Es erscheint ein blaues Wesen mit grünem Schopf, einem Ringelschwänzchen, kleinen Antennen und einem riesigen Bauch. Gemeinsam mit den Tieren macht sich das kleine Sternenkind nun auf die Suche nach seinem Raumschiff. Durch das Drehen seiner Antennen kann es sich mit ihnen unterhalten und ihr Aussehen annehmen. So hangelt er sich mit den Affen durch den Dschungel, schwimmt mit den Fischen vor dem furchteinflößend aussehenden Hai davon und rettet seinen Möwenfreund vor den stänkernden Geiern. Dabei präsentieren sich alle Kinder textsicher. "Ich habe mir vorher alles aufgenommen, so dass ich es mir immer wieder angehört habe", erklärt Pia Schneider.

Jede Szene wird von Gesangsstücken begleitet. Stetswissen auch die Kleinsten im Ensemble, wann sie an der Reihe sind und stehen sofort an der richtigen Stelle. Bei jedem Applaus strahlen sie um die Wette und winken ihrer Familie zu, wenn sie auf ihren Platz zurückkehren.

Nach der langen Suche findet der kleine Kerl vom anderen Stern endlich sein Raumschiff hinter einem Felsblock und macht sich auf den Heimweg.

"Die Kinder waren einfach gut. Heute hat sich genau das gezeigt, was im letzten halben Jahr bei den Proben zu beobachten war. Sie sind mit Spaß und Freude dabei. Ich bin stolz auf meine Kinder", strahlt Chorleiterin Dana Drechsel.

Nach der Zugabe tummeln sich die Familien noch eine ganze Weile bei Kaffee und Kuchen in der Friedenskirche.