Hildener Sahne-Stücke
Stadtmarketing: Die vielfältigen und guten Markenzeichen der Stadt sollen zu einem unverwechselbaren Image gebündelt werden.
Hilden. Fabry, Jazz, Sport, Einkaufen, Wirtschaft - die Pfunde, mit denen Hilden wuchern und werben kann, sind vielfältig und gut. "Aber was ist Hilden eigentlich?", fragt Marketingexperte Tobias Langner. "Ist sie Fabry-Stadt, Jazz-Stadt, Einkaufsstadt, Sportstadt, Familienstadt oder Wirtschaftsstandort? Antwort: Von allem etwas. Was Hilden fehlt, ist das ganz Spezielle, die Positionierung, ein Identifikationsobjekt." Genau daran soll in den nächsten sechs Monaten gearbeitet werden - an einer Markenidentität, die Hilden von den anderen Städten (nicht nur in der Umgebung) unterscheidet. "Wir suchen die Schwarzwälder Torte von Hilden" - Hildens Sahne-Stück.
Hilden. "Unser Ziel ist es, ein positives und unverwechselbares Image mit einer starken Marke für Hilden zu gestalten", sagt Dezernent Reinhard Gatzke - und hat sich deshalb mit Langner professionelle Hilfe ins Rathaus geholt. Der Leiter des Instituts für Marken- und Kommunikationsforschung der Bergischen Universität in Wuppertal gilt als eine Koryphäe der Branche und hat bereits bundesweit erfolgreiche Marketingkonzepte für Kreise und Regionen entwickelt. "Wir haben sicher viele hervorragende Auftritte", so Beigeordneter Norbert Danscheidt. "Was fehlt, ist der überspannende Bogen, die Marke Hilden muss erst noch gefunden werden."
Bei Workshops und mit Hilfe der Experten wird zunächst die Ist-Identität unter die Lupe genommen. Was macht Hilden aus? Wie wird Hilden gesehen? Was sind die Stärken und Schwächen? "Diese Ist-Identität bringt zum Ausdruck, wofür Hilden aktuell steht. Sie ist der Ausgangspunkt für die Entwicklung hin zur Soll-Identität", erklärt Langner. "Deren Identitätsbestandteile wiederum werden ihrer Bedeutung für den künftigen Erfolg der Stadt entsprechend analysiert und hierarchisiert."
Was am Ende herausspringt, weiß heute noch niemand - nicht einmal Langner. "Wir können Hilden schließlich nicht neu erfinden. Und wir wollen die Stadt auch nicht verändern." Der Marketingexperte und sein Team sehen sich als Strategen, die den Leitfaden vorgeben. "Für die Umsetzung dessen, was wir erarbeitet haben, sind die Hildener verantwortlich."
Apropos Hildener: Spätestens im Herbst werden die Ergebnisse öffentlich präsentiert. "Jeder kann sich beteiligen, Anregungen geben und Vorschläge machen. Haben sie Potenzial, werden sie in die Markenidentifikation eingearbeitet", betont Langner.