Hilden: Schützenpläne blühen weiter
Der SV Jägerhof will notfalls sein neues Schießsportzentrum alleine bauen. Für den Wirtschaftsförderer ist dies aber kein Grund, warum das Projekt scheitern sollte.
Hilden. "Von uns gibt es nach wie vor grünes Licht", sagt der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, Peter Heinze. "Wenn die Schützen die Fläche benötigen, werden sie sie auch bekommen." Davon, dass sich das Thema möglicherweise erledigt habe, weil die Schützen nach und nach das Interesse daran verloren hätten, wisse er nichts.
"Es gibt zwar noch einiges zwischen uns und der Stadt zu klären. Aber das heißt nicht, dass die dort geplante Schießsportanlage vor dem Aus steht", bestätigt Udo Buxel, der Vorsitzende der Jägerhofer Schützen. "Zur Not bauen wir sie alleine - dann aber vielleicht eine Nummer kleiner."
Zur Erinnerung: Vor vier Jahren hatte die Stadt drei Hildener Schützenvereinen - den Jägerhofer Schützen, den Meider Bürgerschützen und den Walderweger Schützen - ein etwa 1700 Quadratmeter großes Gewerbegrundstück an der Marie-Curie-Straße kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Gemeinsam wollten die Klubs dort ein richtiges Schießsportzentrum mitsamt einem 300 Plätze umfassenden Festsaal bauen. Kosten des ehrgeizigen Projekts: rund 700.000 Euro.
Im Laufe der Zeit jedoch blieb von den drei Schützenvereinen nur noch einer mit potenziellem Interesse übrig: der Schützenverein Jägerhof, der seine Bleibe bisher in der Giesenheide hat. Während die nur noch etwas mehr als 20 Mitglieder zählenden Walderweger Schützen offenbar kein Interesse mehr an der gemeinsamen Anlage an der Marie-Curie-Straße haben und gelegentlich als Gastverein bei den St. Sebastianern an der Oststraße schießen, hat sich der Meider Schützenverein mittlerweile komplett der St.Sebastianus Schützenbruderschaft angeschlossen - eine Reunion nach mehr als 140-jähriger Trennung.
Einer der Punkte, der aus Sicht der Jägerhofer Schützen noch geklärt werden muss, liegt in einer Gasleitung begründet, die das Grundstück unterirdisch kreuzt. Dadurch könnte die bebaubare Fläche um einige Meter zusammenschrumpfen. "Das muss in der Tat abgeklopft und überprüft werden, um zu sehen, ob der Bereich überbaut werden kann oder nicht", sagt Heinze. "Das ist an der Marie-Curie-Straße nicht anders als bei jedem anderen Bauprojekt, wo man plötzlich auf Hindernisse wie Kabel im Boden trifft, die vorher nicht einkalkuliert wurden."
Für den Wirtschaftsförderer ist dies aber kein Grund, warum das Projekt scheitern sollte: "Ich gehe davon aus, dass die Anlage realisierbar ist." Vorausgesetzt natürlich, die Jägerhof-Schützen bleiben bei ihrem Vorhaben. Falls nicht, so Heinze, falle das Grundstück an die Stadt zurück, die es dann "mit Sicherheit" anderweitig verwenden werde - schließlich liegt es in einem begehrten Gewerbegebiet.