Langenfeld: Kettenkarussell und Kultur
Integration: Das internationale Kinder- und Familienfest im Freizeitpark zog tausende Besucher an.
Langenfeld. Tausende Besucher haben am Wochenende das 28. internationale Kinder- und Familienfest im Freizeitpark gefeiert. Eröffnet wurde die Veranstaltung am Samstag offiziell durch Bürgermeister Frank Schneider. Er stellte den integrativen Aspekt des Treffens in den Vordergrund. "Es hilft nicht, wenn ich mich mit Vertretern anderer Kulturen treffe. Die Jugendlichen müssen das übernehmen, damit es funktioniert", sagte Schneider.
Doch so ein Schritt erfordere oft viel Courage - die hat Oliver Bülo im vergangenen Jahr gezeigt: Der Neunjährige hat eine brennende Rutsche auf einem Spielplatz gelöscht. Am Samstag erhielt er eine Auszeichnung für "Mut zur guten Tat". Doch zum Fest wäre er auch ohne die Aufzeichnung gekommen. "Mir gefällt immer der Tierstand vom Hegering. Ich bin ein richtiger Naturfan", verriet er.
Nick und Riccardo wollten hingegen das Bullenreiten ausprobieren. Obwohl es sichtlich schwer war, sich oben zu halten, konnten beide mit guten Zeiten glänzen. Den beiden Elfjährigen gefiel neben dem sportlichen auch das kulinarische Angebot, das von den verschiedenen Kulturvereinen angeboten wurde.
Ayse Beayram verkaufte in einem der drei Zelte des türkischen Kulturvereins. Dort wurden verschiedenste Mahlzeiten vom obligatorischen Döner über Mante, bis hin zu Baklava angeboten, alles selbstgemacht. Ayse Beayram hat zusammen mit anderen Frauen des Vereins bereits vor zwei Wochen begonnen, die Gerichte vorzubereiten. "Wir freuen uns, dass so viele kommen, um unsere Speisen zu probieren - so kann man sich am besten gegenseitig kennenlernen. Das Essen ist ein Anfang", sagte die 42-Jährige. Auch die Zusammenarbeit der Stände habe ihr gefallen und gezeigt, dass man heutzutage für alles offen ist.
Das zeigte auch das Bühnenprogramm. Neben musikalischen Darbietungen wurden folkloristische Tänze aus aller Welt vorgeführt. Nele (6), Nadine (8), Helena (9) und Carolin (6) hatten besonders Spaß daran, am Stand der Kinder-Herz-Hilfe Gipsbilder zu bemalen. Alev wollte verschiedene Kulturen kennen lernen und Spaß mit Freunden und Familie haben. "Hier kann man viele neue Freunde kennen lernen, es gibt keine Landesgrenzen", erzählte die 13-Jährige.
Der Stadtjugendring hat das Familienfest seit seiner Entstehung unterstützt. Am Stand des Rings sitzt Sven Lucht. Für ihn ist es keine Selbstverständlichkeit, dass eine Stadt ein solches Fest ausrichtet. "Viele Städte können sich das nicht mehr leisten. Dabei sollte an der Jugend und der Integration nicht gespart werden", sagte der 35-Jährige. Auch die Atmosphäre war für ihn wichtig: "Auf diesem Fest funktioniert die Integration richtig. So müsste es immer sein, dann wäre die Welt ein Stückchen besser."