Hilden: Medizin - Heilpflanzen aus dem Garten
Gärtnermeister Peter Janke hat einen „Apotheker- und Kräutergarten“ angelegt.
Hilden. Was eine Staudengärtnerei mit dem Leben des Mediziners Wilhelm Fabry zu tun hat, ist schnell erklärt: Auf seinem Betriebs- und Privatgelände an der Hochdahler Straße 350 hat Peter Janke, Chef der Gärtnerei "Hortvs", fachgerecht einen "Apotheker- und Kräutergarten" angelegt.
Insgesamt vier mit kniehohem Grün umsäumte Beete sind durch geradlinige Wege verbunden. Auf 150 Quadratmetern um eine mittige Rundung angelegt, erinnern sie an einen Klostergarten. "Die Form entspricht der Gartenkultur der Renaissance", sagt der Gartenplaner.
Seine Botschaft: "Heilpflanzen sind nicht nur nützlich, sie wirken auch gestalterisch." So kombiniert Janke gerne schöne Rosen mit nützlichem Stechapfel. "Rosen sind allerdings sowohl dekorativ als auch medizinisch verwertbar", weiß Janke. "Fabry hat sie zur Wundheilung verwendet."
Welcher Teil einer Pflanze verwertet werden kann, oder wie ein Gewächs identifiziert und wann es geerntet werden soll, war vor fast 500 Jahren lediglich mündlich überliefert.
Erst der Wundarzt Wilhelm Fabry bereitete die meist aus Klöstern stammenden Überlieferungen wissenschaftlich auf. In seinem Herbarium, einem Buch mit realen pflanzlichen Ansichtsexemplaren, systematisierte er alles Wissenswerte: Mehr als 700 getrocknete Pflanzen und Kräuter ordnete er in ihrer Heilwirkung verschiedenen Krankheitssymptomen zu.
Fabry warnte auch vor Verwechslung - zum Beispiel bei dem nach Knoblauch schmeckenden Bärlauch und dem hochgiftigen Maiglöckchen. Am Verzehr von Erdbeeren zu sterben, erklärte Fabry damals trotz seines Fortschritts mit mystischen Annahmen. Der Atem von bösen Spinnen habe die Beeren vergiftet, dachte er. Aus heutiger Sicht handelte es sich bei derartigen Todesfällen wohl um einen Allergieschock.
Wie Heilpflanzen eingesetzt werden und wirken, ist donnerstags, freitags (10 bis 18 Uhr) und samstags (bis 16 Uhr) in der Staudengärtnerei zu erfahren.