Langenfeld: Treffpunkt für türkische Gemeinde
Zeremonie: Zur Einweihung kam sogar der Generalkonsul.
Langenfeld. Ein großer Tag für die islamische Gemeinde. Auf dem Parkplatz vor dem Backsteingebäude begrüßen lange Stuhlreihen - beschattet von weißen Zelten - die formell gekleideten Besucher aus ganz Deutschland. Ein Rednerpult steht in einigem Abstand davor - für die türkischen und deutschen Würdenträger, die der Gemeinde gratulieren.
Am Samstag feierte DITIB, die Türkisch-Islamische Gemeinde zu Langenfeld e.V., die endgültige Nutzungsgenehmigung für ihr Gemeindehaus an der Industriestraße.
Seit 2003 wurde das frühere Mannesmann-Gebäude saniert. "Wir haben Notausgänge, Brandschutztüren und Feuertreppen gebaut", erzählt Köktas Veyis, Buchhalter des Vereins. Gebets- und Sozialräume wurden ausgestaltet, ein Jugendraum und Konferenzzimmer. "Das Dach haben wir ausgebaut mit einem Gebetsraum und einer kleinen Küche für die Frauen", so Veyis stolz. Dort gebe es auch ein Kinder- und ein Musikzimmer.
Der Langenfelder Verein habe rund 230 Mitglieder, von denen viele Handwerker seien, so der Kassierer. Die Kosten für den schrittweisen Ausbau lassen sich deshalb kaum beziffern: "Wir machen so viel selbst, und die Leute spenden viel, das ist alles ehrenamtlich." Wenn es an Geld fehle, wende sich die Gemeinde an ihre Nachbarn in Monheim und Langenfeld, ergänzt Abdullah Caglak, Vorsitzender des Vereins: "Dann sammelt man Spenden nach dem Freitagsgebet. Das machen wir auch für andere Gemeinden." Die ortsübergreifende Zusammenarbeit erstrecke sich außerdem auf den Austausch der Vorbeter und auf Hilfe mit Arbeitskraft.
Indem die Räume jetzt uneingeschränkt genutzt werden können, stehen viele neue Aktivitäten an. "Im nächsten Monat soll ein Nähkurs beginnen", so Veyis. Deutschunterricht wird in dem Gemeindehaus stattfinden, und Musiker können die Saz erlernen, eine türkische Laute. Im Keller hat die Folkloregruppe "Ayyildiz" einen Trainingsraum. "An jedem Werktag bieten wir von 9 bis 13 Uhr ein Programm", berichtet der Kassierer.
Die Eröffnungszeremonie - mit deutscher und türkischer Nationalhymne und Zerschneiden eines Bandes - schließt am Nachmittag mit dem Finale des bundesweiten Koran-Lesewettbewerbs von DITIB. Die über 350 Gäste hören den vorwiegend jugendlichen Teilnehmern zu, die um einen möglichst perfekten Vortrag aus der heiligen Schrift des Islam wetteifern.