Bürger hoffen auf Zubringer
IHK und Stadt wollen, dass die lange geplante B 229n jetzt endlich kommt.
Langenfeld. Schlafen, sich unterhalten oder Fernsehen bei geöffnetem Fenster, „das geht gar nicht“, sagt Bianca Pesch. Die Langenfelderin wohnt seit fünf Jahren in Wiescheid, ist eigentlich aus der Stadtmitte an den Stadtrand gezogen, um ein wenig ruhiger zu wohnen. Doch wegen des ständig zunehmenden Verkehrs auf der B 229 bleibt die ruhige Idylle weiter ein Traum. „Ich wohne zwar nicht direkt an der B 229, aber laut ist es trotzdem“, sagt sie.
Zur Lautstärke kommt der Stau. „Wenn ich aus meiner Straße auf die B 229 einbiegen will, um etwa zur Autobahn-Auffahrt der A3 zu kommen, muss ich teilweise 20 Minuten warten“, sagt sie. Warten müssen die Wiescheider auch auf den Bus, der wegen des Staus oft verspätung hat. Eine Umgehungsstraße B 229n würde Abhilfe schaffen. Die Industrie- und Handelskammern Düsseldorf und Wuppertal-Solingen-Remscheid sehen eine Verkehrsentlastung ähnlich dringend, wie Bürgermeister Frank Schneider und haben den Zubringer zur A3 für den nächsten Bundesverkehrswegeplan angemeldet.
Seit Jahrzehnten ist die Umgehungsstraße, die auch für Solingen — als Stadt ohne eigenen Autobahnanschluss — höchste Priorität hat, gefordert, vorgeplant — und von der Landesregierung abgelehnt worden. „Dieser Antrag durch Dritte ist unser letzter Strohhalm“, sagt der Bürgermeister. „Sonst wird der Antrag wieder für Jahrzehnte in den Schubladen verschwinden.
Wie viele seiner Kollegen von der Ara Schuhfabrik ist Detlev Wiedermann ähnlich genervt wie die Anwohner. „Ich stehe täglich im Stau. Das zehrt wirklich an den Nerven.“