Bürgermeister bringt Umgehungstraße für Langenfeld ins Gespräch
Baustelle an der Bergischen Landstraße bringt massive Probleme — unter anderem auch in Reusrath.
Langenfeld. Die Entspannung währte nur kurz: Die Bauarbeiten auf der Bergischen Landstraße führen einmal mehr zu massiven Staus. Die Trasse ist derzeit nur einspurig befahrbar in Richtung Leichlingen — die Autobahnanschlussstelle zur A 542 darüber hinaus gesperrt. „Es war klar, dass nach den Herbstferien wieder massive Probleme auftreten werden. Uns sind die Hände gebunden. Wir können nicht mehr tun, als Hinweisschilder aufstellen“, sagt Franz Frank, stellvertretender Leiter des Tiefbauamtes. Letztlich sei es eine Baustelle des Landesbetriebs Straßen NRW.
Derweil meldet sich der Langenfelder Günter Striewe zu Wort — einst aktiv für die FDP im Bau- und Verkehrsausschuss, bevor er die Partei verlies. „Ich habe mir das Verkehrschaos, dass durch die Umleitung nunmehr in Reusrath entstanden ist, noch einmal genauer angesehen. Das Problem besteht darin, dass die von der Opladener Straße in die Trompeter Straße abbiegenden Autos den Geradeausverkehr in Richtung Opladen blockieren, weil sich viel zu wenig Fahrzeuge in dem Abschnitt von der Grünewaldstraße bis zur Trompeter Straße aufstellen können, ohne den Geradeausverkehr zu behindern“, sagt er unter anderem.
Striewe fordert: Die Linksabbiegespur aus Richtung Opladen in Richtung Grünewaldstraße aufheben. „Für die wenigen Abbieger reicht es, erst im Kreuzungsbereich aus dem Geradeausverkehr auszuscheren“, sagt er. Dem widerspricht Frank: „In der Morgenspitze ist so viel Verkehr, dass auch Einzelfahrzeuge in Richtung Langenfeld den Fluss stark behindern würden. Sie stehen dann mitten im Kreuzungsbereich.“ Straßen NRW teile diese Auffassung.
Währenddessen erinnert der Bürgermeister gerade wegen der aktuellen Engpässe in Sachen Verkehr an eine alte Forderung: Bau einer Umgehungsstraße B229n. „Für die Solinger ist die Schmerzgrenze längst überschritten, und auch wir Langenfelder bekommen das Fehlen einer Umgehungsstraße tagtäglich auf unserem Stadtgebiet zu spüren — mit und ohne Großbaustelle“, sagt er.
„Auch mir liegt die Umwelt am Herzen. In Abwägung der Interessen von Mensch und Umwelt sollte der Mensch aber immer im Mittelpunkt stehen. In diesem Zusammenhang halte ich diesen Stau und diesen Verkehrskollaps sowie die wirtschaftlichen Auswirkungen für den weitaus größeren Schaden, als eine Bebauung zu Lasten einiger Bäume“ betont Schneider.
Allerdings hat seine Forderung derzeit schlechte Karten. Denn das Projekt ist von Straßen NRW herabgestuft worden. Finanzielle Mittel stehen nicht zur Verfügung. „Die CDU/FDP-Koalition hat es auf Landesebene in der Regierungszeit in den Jahren von 2005 bis 2010 versäumt, das Projekt B229n mit Nachdruck voranzutreiben und zu realisieren“, kritisiert Rolf Gassen — der vor Ort 25 Jahre FDP-Fraktionschef gewesen ist.