Karneval: Sessions-Auftakt in Monheim

Der neue Schelm Alexander Iffland machte seine Sache gut. Vorab gab es ein Duell mit dem Bürgermeister.

Monheim. „Halt, halt! So geht das nicht!“, ruft Altstadtfunken-Kommandant Horst Eichholz. „Haltet sofort die Veranstaltung an“, fordert Prinzengarde-Präsident Hans-Dieter Degenhard. Lautstarker Protest der Monheimer Garden beim Schelmenwecken. Das hat es in der Alten Freiheit noch nie gegeben. Was ist geschehen?

Wie üblich hatten sich gestern zur Sessions-Eröffnung unter dem Motto „De Schulde fott, de Stadtkass voll, dat finge och mer Jecke toll“ zahlreiche Narren rund um den Schelmenturm versammelt, um mit viel Krach und Radau den seit Aschermittwoch tief schlafenden Schelm zu wecken.

Nachdem Tanja Böelke - nach gefühlten 111 Jahren im Schelmenkostüm - im vergangenen Jahr das Ornat an den Nagel gehangen hatte, musste nun ein Nachfolger her. Den hat die Gromoka in Alexander Iffland gefunden. Doch als dieser fröhlich hüpfend vor dem Turm erscheint, kommt der Einspruch der Gardisten. Sie fordern ein öffentliches Casting.

„Der Schelm ist viel zu wichtig, als dass über eine solche Position heimlich im Hinterzimmer eines Steuerbüros entschieden wird“, sagt Eichholz. Natürlich haben sie auch einen Gegenkandidaten an der Hand und präsentieren als „Monnems next Superschelm“ Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Im „Hüppen“ und Singen müssen sich die Beiden messen. In der Jury sitzen die Gardisten. Dass das karnevalistische Cas-ting anderen Gesetzen folgt, zeigt die Vergabe der Hilfsmittel. Während dem als Clown verkleideten Bürgermeister für den Sprung eine Langhantel auf die Schulter gelegt wird, darf sich Alexander Iffland über ein kleines Trampolin freuen.

Beim Singen ist der Bürgermeister auf sich allein gestellt, bekommt aber Unterstützung vom Publikum als er auf die Melodie des Karnevalsliedes „Es ist noch Suppe da“ anstimmt: „Es ist noch Kohle da, . . . wir spenden einen Soli für das ganze Land.“ „Ich wär su jähn de Schelm“, erklingt es kurz darauf von Alexander Iffland auf die Melodie von „Ich bin ne kölsche Jung“. Das hat am Ende auch die Gardisten-Jury überzeugt. Iffland wird „Monnems next Superschelm“.

Sitzungspräsident Moritz Peters überreicht Iffland eine Schultüte zur „Einschelmung“. Darin: Eine Flasche Kölsch und eine goldene Zuckerrübe. Die soll er an den Bürgermeister weitergeben. „Diese goldene Zuckerrübe kann der Bürgermeister Gewerbesteuerkandidaten vor die Nase halten“, erklärt Moritz Peters in Anspielung auf die Äußerung von Peer Steinbrück, der Bürgermeister würde Unternehmen mit der niedrigen Steuer als „goldener Mohrrübe“ nach Monheim locken.