Bürgermeisterwahl: Monheims Grüne stellen Gegenkandidaten
Fraktionschef Manfred Poell geht ins Rennen. Der 55-Jährige ist bisher der einzige Herausforderer.
Monheim. Wenn das keine faustdicke Überraschung ist: Monheims Grüne stellen jetzt doch einen eigenen Bürgermeisterkandidaten. Sie schicken Manfred Poell ins Rennen gegen Amtsinhaber Daniel Zimmermann. Letzterer hatte es kürzlich noch bedauert, dass er bisher keinen Herausforderer habe. „Keine Alternative zu haben, halte ich für undemokratisch“, sagt Poell nun. Seine Chancen sieht der 55-jährige Architekt als „überschaubar“.
„Herr Zimmermann macht einen guten Job. Doch wir Grüne sehen es als unsere demokratische Pflicht an, den Wählern eine Alternative zu bieten“, sagt Poell, der außerdem Spitzenkandidat der Reserveliste ist. Er sitzt bereits als Fraktionschef der Grünen im Stadtrat.
„Der Amtsinhaber hat in den vergangenen Jahren viel richtig gemacht. Einige wesentliche Entscheidungen sehe ich aber kritisch“, sagt Poell. So sei die zweite Absenkung der Gewerbesteuer unnötig. Und die Bebauung am Waldbeerenberg im Außenbereich lehnen die Grünen aus Gründen des Boden- und Naturschutzes ab.
Für Poell sind viele positive Entwicklungen in Monheim auf Initiativen der Grünen zurückzuführen. Unter anderem sei da die Einstellung eines Klimaschutzmanagers. „Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Bürgermeister Zimmermann als einziger im Rat den Antrag der Grünen ablehnte, die bundesweit geschätzte und auch in Monheim erfolgreiche Ausstellung ,Klimawerkstatt’ zu holen“, sagt Poell.
Derweil ist unklar, ob der Ex-SPD-Vorsitzende Tayfun Ipekyilmaz tatsächlich als inzwischen Parteiloser zur Bürgermeisterwahl antritt. Dafür braucht er 200 Unterschriften von Monheimer Wahlberechtigten. „Ein Drittel wurde bisher eingereicht“, sagt Dietmar Marx von der Stadt auf WZ-Anfrage. Zeit ist noch bis zum 7. April. Definitiv für den Rat kandidieren wird Ipekyilmaz im Berliner Viertel.