Das jwd schließt: „Wo sollen wir sonst hin?“
Die Redaktion hörte sich bei den Gästen der Diskothek im Hildener Norden nach Alternativen um. Dass das jwd Ende Juni geschlossen wird, können viele Gäste nicht verstehen.
<strong>Hilden. Die Luft ist stickig, an der Bar drängeln sich die Durstigen. Die Tanzfläche ist proppenvoll. Am Eingang scheitern einige 15-Jährige an den Türstehern. Die Toilette steht nach wenigen Minuten kurz vor dem Kollaps - ein typischer Wochenend-Abend im jwd eben. Einladend wirkt das alles auf den ersten Blick nicht. Mit modernen Diskotheken und Erlebnisgastronomie hat das "Jott" nicht viel gemein. Trotzdem strömen die Feierwütigen seit mehr als zwei Jahrzehnten an jedem Wochenende in das kleine Gebäude an der Giesenheide. Dass das jwd Ende Juni geschlossen wird, können viele Gäste nicht verstehen. "Ich halte eigentlich gar nichts davon, das jwd zu schließen. Wohin sollen wir denn sonst gehen? Es ist die einzige Möglichkeit, in Hilden wegzugehen", empört sich beispielsweise Kevin Ankes (17). Eine Alternative sieht er nicht, die Entscheidung kann er nicht nachvollziehen: "Natürlich könnte es mal renoviert werden. Aber ich sehe nicht ein, warum das Jott ohne Grund zugemacht wird."
Ausweichmöglichkeiten sieht an diesem Abend kaum jemand. "Es ist der einzige Schuppen, der bis Mitternacht für 16-Jährige offen ist", meint Laura Maidorn(16). Natürlich gebe es noch das "Getaway" in Solingen-Ohligs. "Aber das ist irgendwie Asi. Außerdem kommt man aus dem Hildener Norden schlecht nach Solingen." Auch Düsseldorf komme für sie nicht in Frage: "Der weite Weg in die Altstadt lohnt sich nicht, weil man schon so früh wieder fahren muss."
Zudem habe die Landeshauptstadt weitere Nachteile, meint Sven Backasch (16): "In die Altstadt fahre ich von Hassels genauso lange wie nach Hilden. Hier treffe ich aber die Leute von meiner Schule." Und Markus Reischle (17) aus Garath ergänzt: "Es gibt eine gute Atmosphäre, gute Musik und man kann nette Leute kennen lernen. In der Düsseldorfer Altstadt gibt es oft Stress."