Die KV übernimmt die Notfallpraxis

Die Einrichtung an der Klosterstraße in Langenfeld soll ab 1. Februar unter der Regie der Kassenärztlichen Vereinigung öffnen.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein hat vor, die Notdienstpraxis am St. Martinus Krankenhaus in Langenfeld ab 1. Februar 2016 als KV-eigene Einrichtung zu betreiben. Bekanntermaßen will der Ärzteverein Südkreis als bisheriger Träger den Betrieb zum 31. Januar einstellen. Die Praxis wird damit außerhalb der Praxisöffnungszeiten der niedergelassenen Ärzte zur neuen zentralen Anlaufstelle im Südkreis Mettmann, erklärt KV-Sprecher Christopher Schneider. „Aktuell arbeiten wir zusammen mit unserer Tochtergesellschaft, der Gesundheitsmanagementgesellschaft mbH (GMG), die den Betrieb unserer Notdienstpraxen organisiert, daran, die Voraussetzungen zu schaffen.“

So muss unter anderem noch ein entsprechender Mietvertrag mit der Klinik abgeschlossen werden, was bisher nicht möglich war, weil der Ärzteverein den Mietvertrag mit dem Krankenhaus seinerseits noch nicht gekündigt hat. Der Sprecher betont, dass die KV Nordrhein nicht vor hat, die Notdienstpraxis am Hildener St. Josefs-Hospital zu betreiben. Sollte der Ärzteverein seinerseits jedoch Bedarf sehen, könnte er diese Praxis durchaus wie bisher weiter betreiben — dass dies aus rechtlichen Gründen nicht möglich sein soll, könne er nicht bestätigen, so Schneider.

Der bisherige Träger der Praxen, der Ärzteverein, hatte am Wochenende mitgeteilt, dass die Kreisstellen der Kassenärztlichen Vereinigung sowie der Ärztekammer die niedergelassenen Ärzten für die Monate Februar bis März 2016 zum Dienst in den Notfallpraxen eingeteilt habe. Er hatte daraus gefolgert, dass auch die Hildener Praxis erhalten bleibe.

Zur Frage der praxisräume erklärte Dabei bleibt der Verein auch, wie Sprecher Hans-Peter Meuser betont. Auf die Frage, wie denn die Kreisstellen dazu kommen, einfach über die Praxis-Räume im St. Martinus und im St.-Josefs-Krankenhaus zu verfügen, erklärt er: „Das haben sie einfach getan. Der Ärzteverein muss die Räume zum 31. Januar kündigen — wir warten aber bis zum letzten Tag.“

Die Dienstpläne offenbaren, dass sich die Kreisstellen von KV und Ärztekammer dem Wunsch Potthoffs widersetzen, den Organisations-Plan zu ändern. Darin wird festgelegt, wie viele Notfallpraxen im Kreis zu welchen Zeiten geöffnet haben und welche Ärzte konkret wo einzuteilen sind. Dabei haben sie die Unterstützung des Kammervorstandes, der die Reformbeschlüsse der KV bezüglich der Dezimierung der Notfallpraxen von 84 auf 43 ablehnt. Die Kreisstellen halten folglich einfach an den bisherigen Strukturen fest, um die Notfallpraxen in Langenfeld und Hilden zu erhalten. Mit der Versendung der Dienstpläne, die in der Regel vier Wochen vor Beginn des Dienstzeitraumes erfolgen muss, wollen sie nun den KV-Chef unter Druck setzen. In Hinblick auf die Strukturreform verfolgen die Ärzte im Südkreis den Plan, die Praxis in Hilden auf jeden Fall zu erhalten. „Dort haben wir mehr Ärzte und das Einzugsgebiet ist mit Haan und Erkrath größer als in Langenfeld“, erläutert Meuser.

Dem Vernehmen nach plant aber die KV, die Praxis in Langenfeld zu übernehmen. „Die Räumlichkeiten sind größer, es sind Schlafmöglichkeiten für den Bereitschaftsdienst vorhanden“, so Meuser. Die GMG würde das bisherige Personal des Ärztevereins, ein Pool von sogenannten Vertretungsärzten, weiterbeschäftigten.