Die Städte verändern ihre Gebührensätze
In Langenfeld zahlen Haushalte künftig mehr, in Monheim dagegen sinken die Preise.
Langenfeld/Monheim. Beide Städte drehen jetzt an der Gebührenschraube. Langenfeld zieht sie für 2018 leicht an, Monheim will sie lockern. Wie die Grafik zeigt, wird eine vierköpfige Musterfamilie in Monheim nach den neuen Gebührensätzen zwar unterm Strich um 21,14 Euro entlastet, doch liegt der Jahresbetrag von 794,20 Euro weiterhin deutlich über dem von Langenfeld (670,72 Euro), wo die Stadtpolitiker jetzt im Haupt- und Finanzausschuss ohne Gegenstimmen die Änderungen befürwortet haben. Monheim entscheidet nächste Woche.
„Unterm Strich kommt auf einen Vier-Personen-Haushalt eine moderate Erhöhung um 14 Euro im Jahr zu“, hatte Langenfelds Steueramtsleiter Andreas Scholz in der Ausschusssitzung vorgerechnet. Die Abfallgebühren werden sich 2018 sogar leicht verringern, wegen eines Überschusses aus den Vorjahren und weil die Stadt nun etwas weniger für die Müllverbrennung bezahlen müsse. „Es sind jetzt 135 Euro pro Tonne, wobei wir fürs kommende Jahr von 14 000 Tonnen Restmüll ausgehen.“ Laut Scholz werden sich die Entgelte für die Kompostierung von geschätzten 4000 Tonnen Pflanzengrün (47,60 Euro/Tonne) sowie 200 Tonnen Bioabfällen (104,70 Euro) hingegen nicht ändern.
Mit den Gebührensätzen befürworteten die Politiker eine Neuerung für Langenfeld: Ab dem 1. Januar 2018 gibt es eine Sperrgut-Expressabfuhr, die 60 Euro für bis zu 5 Kubikmeter Sperrmüll kosten wird. „Sie soll spätestens am dritten Arbeitstag nach Eingang der Anforderung beim städtischen Betriebshof erfolgen“, erläuterte dessen Leiter Bastian Steinbacher. Er gehe von zwei bis drei solcher Expressabfuhren pro Woche aus.
„Das ist eine gute Sache“, lobte Gerold Wenzens (BGL) in der Sitzung die Neuerung und war sich mit den anderen Parteienvertretern darin einig. Die steigenden Gebühren für die Entsorgung von Schmutz- und Regenwasser begründete Scholz mit höheren Beiträgen an den Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) sowie den Kosten für die Unterhaltung der Kanalisation. „Wir haben in den letzten Jahren Millionenbeträge in die Regenwasserkanalisation, Rückhaltebecken und Pumpwerke investiert und tun dies weiter“, merkte Stadtkämmerer Detlev Müller an.
Dass in Monheim 2018 die Abwassergebühren gesenkt werden sollen, begründet Baubereichsleiter Andreas Apsel unter anderem mit einem um 63 500 auf 2,27 Millionen Euro sinkenden Beitrag, der 2018 an den BRW zu entrichten sei. Bei den in Monheim fast stabilen Abfallgebühren werden laut Apsel die um mehr als fünf Prozent erhöhten Preise des Entsorgers Awista Logistik GmbH durch sinkende Verbrennungs- und Verwertungskosten sowie einen geringeren städtischen Personalaufwand aufgewogen.