Ehrenpräsident der Prinzengarde Manni Hartz erhält jecke Ehrung

Der Ehrenpräsident der Prinzengarde erhielt am Sonntag in der Marienburg den Goldenen Schelm. Gestiftet wird er vom Elferrat der Gromoka.

Monheim. Ein „Hallo liebe Freunde“ in sächsischem Dialekt reicht, und die Gäste wissen sofort, wer den Goldenen Schelm überreicht bekommt.

„Jeder Karnevalist in Monheim und über die Stadtgrenzen hinaus kennt ihn“, sagt Günter Pappers in seiner Laudatio. Gemeint ist Manni Hartz — Ehrenpräsident der Prinzengarde.

„Ich bin gerührt von den netten Worten“, sagt Hartz, als er den Goldenen Schelm überreicht bekommt. Zur Feierstunde sind viele Karnevalisten an diesem Sonntag in die Marienburg gekommen.

Die Verleihung wurde bewusst vor den Beginn der Karnevalszeit gelegt, damit alle Anwesenden noch einmal miteinander ins Gespräch kommen können. „In der hektischen Session ist dafür meist nicht viel Zeit“, sagt der Vorsitzende des Elferrates, Klaus Peters.

Einmal im Jahr tritt der Elferrat zusammen zum Wahlkonklave. „Alle Handys werden abgenommen, die Türen verriegelt. Und dann wird diskutiert“, so Peters scherzhaft. Verschiedene Namen werden in die Runde geworfen, eine kurze Begründung zur Nominierung muss folgen.

„Als der Name Manni Hartz fiel, waren für einen Moment alle still. Und dann gab es sofort Einigkeit“, erzählt Peters. Denn nur bei Einstimmigkeit wird der Schelm verliehen. Es gibt durchaus Jahre ohne Preisträger.

Hartz ist kein gebürtiger Monheimer. Geboren wurde er 1934 in Plauen im sächsischen Vogtland, zwischen Bayern und der Tschechoslowakei. Mit 26 Jahren floh er in den Westen und kam über einen Zwischenstopp in Rheindorf schließlich nach Monheim.

Durch seinen Beruf als Kälteanlagenbauer machte er Bekanntschaft mit Brauereien und Metzgern und landete so schnell bei der Prinzengarde, die zum damaligen Zeitpunkt ein Zusammenschluss von Männern in Handwerksberufen war.

Von 1982 bis 1984 war Hartz Kommandant der Garde in blau und weiß. Nach dem Tod des ersten Präsidenten Theo Gorny übernahm Manni Hartz das Amt.

„Vor allem sein sächsisch-rheinischer Dialekt mit Monheimer Knubbeln ist unverkennbar“, so Pappers.

Insgesamt 33 Reden hat er geschrieben und in seiner eigenen Mundart vorgetragen. „Es war mir immer eine große Freude, wenn ich meine Reden halten durfte“, sagt der gebürtige Sachse. „Der Elferrat saß in meinem Rücken, und der Saal wurde still, wenn ich das Mikrofon in die Hand nahm.“

Während seiner Amtszeit als Präsident erhöhte sich die Schlagkraft der blau-weißen Truppe erheblich. „Mir hat die Arbeit immer viel Spaß gemacht, aber ich habe das alles nicht alleine getan, sondern immer mit der Hilfe der Gardisten.“

Auch seiner Frau Adelheid gebührt großer Dank. „Sie musste oft auf ihn verzichten, aber hat auch viel mitgefeiert“, sagt Pappers. In diesem Zusammenhang sei die Abschlussfeier am Rosenmontagszug genannt, die jährlich im Keller der Familie Hartz gefeiert wurde.

Seit 1996 ist Manni Hartz Ehrenpräsident der Prinzengarde und steht der Truppe immer noch mit Rat und Tat zur Seite. „Er hat den Goldenen Schelm wirklich verdient“, so der eindeutige Tenor am Sonntag in der Marienburg.