Ein Lehrer für die Verwaltung

André Betz ist als pädagogischer Mitarbeiter im Rathaus angestellt. Er soll die Zusammenarbeit mit den Schulen effektiver gestalten.

Foto: Jakobs

Monheim. Im September 2015 hat André Betz (34) seine neue Stelle in der Verwaltung der Stadt Monheim angetreten. Er ist Lehrer und soll die Verbindung zwischen Schule und Verwaltung stärken. Zwar gab es keine großen Schwierigkeiten, doch es brauchte eine Weile, bis die Vorbehalte abgebaut waren. Denn Betz mischt überall ein bisschen mit: In die Verwaltung bringt er pädagogische Aspekte, in die Schulen den Verwaltungsgedanken.

Das verändert die Rollen und erfordert Anpassungsprozesse von beiden Seiten. Doch es hat geklappt. Da ist sich zumindest Peter Heimann, Leiter des Bereichs Schule, sicher. „Für uns ist die Arbeit mit Herrn Betz ein Quantensprung. Er ist der Motor für viele neue Projekte geworden“, sagt er. Denn er koordiniert Aufgaben von Jugendamt, Schulverwaltung und Schule. Federführend habe er die neuen internationalen Klassen organisiert, in denen Kinder und Jugendliche befähigt werden, am Unterricht teilzunehmen. Das seien zum Teil Flüchtlingskinder oder Kinder aus Roma-Familien, die noch nie eine Schule besucht haben und der Sprache oder des Schreibens nicht mächtig sind.

„Verwaltungen und Schulen sprechen manchmal eine unterschiedliche Sprache“, weiß auch André Betz. An der Verbesserung der Kommunikation will er weiter arbeiten. Mit seinen 34 Jahren kann er dabei schon auf reichlich Erfahrung zurückgreifen.

Im Auftrag der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen lebte er fünf Jahre lang in der georgischen Hauptstadt Tiflis. Dort hat er eine internationale deutsche Schule aufgebaut — und bereits Einblicke in Verwaltungsarbeit bekommen. „Als Rektor war ich kaum noch in Klassenzimmern. Es war unglaublich viel Büroarbeit zu erledigen. Spaß gemacht hat es trotzdem.“

Nach fünf Jahren ging er planmäßig zurück nach Deutschland. Die Stellenbeschreibung aus dem Monheimer Rathaus interessierte ihn. „Ich dachte mir: Das passt.“ Das tut es offensichtlich. Denn der 34-Jährige ist mittendrin in den Themen vor Ort. Nicht nur bei der Beschulung von Seiteneinsteigern, vor allem Flüchtlingskindern, sondern auch bei der Fortschreibung des Offenen Ganztags in den Grundschulen. Betz verstärkt die Truppe aus dem Bereich Schulen und übernimmt die Aufgabe eines Netzwerkers. „Er hat eine Antenne fürs Pädagogische“, sagt Peter Heimann. Darüber hinaus bringe er auch einen Blick fürs Wesentliche und Machbare mit. Für Bürgermeister Daniel Zimmermann ist ohnehin klar: „Die Qualität der Zusammenarbeit kann nur steigen.“