Einkaufszentrum in Langenfeld: Plan fürs neue Kaufhaus reift
Hertie schließt am 31. Juli. Stadt hilft Mitarbeitern. Im Oktober beginnt der Umbau zu mehreren Läden unter einem Dach.
Langenfeld. "Nach 40 Jahren Karstadt und Hertie in Langenfeld wird am 31. Juli endgültig Schluss sein", sagte Geschäftsführer Rainer Schulz. Er nahm gestern an der Pressekonferenz der Stadt zur heutigen Ratssitzung (18 Uhr, Bürgersaal) teil. Schulz zeigte sich froh darüber, dass die Verwaltung den Mitarbeitern, die meist seit Jahrzehnten im Kaufhaus arbeiten, dabei helfen will, wieder in Lohn und Brot zu finden.
Diese Hilfe besteht unter anderem darin, dass die 43 Mitarbeiter unter www.langenfeld.de ihr Bewerber-Profil im Internet für potenzielle neue Arbeitgeber veröffentlichen können. Das Gros habe davon bereits Gebrauch gemacht. Die beiden Auszubildenden im zweiten Lehrjahr hätten, wie Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) versicherte, "besonders gute Chancen, mit städtischer Unterstützung ihre Ausbildung zu Ende zu bringen". Zwei Angebote Langenfelder Einzelhandelsfirmen lägen vor.
Der Räumungsverkauf hat Hertie seit einer Woche einen wahren Ansturm beschert. "Die Kundenfrequenz war doppelt so groß wie sonst, am Freitag sogar dreimal so hoch wie an Samstagen", sagte Schulz.
Stadt und Arbeitsagentur haben verabredet, bei der Vermittlung eng zusammenzuarbeiten. Magnus Staehler weckte aber auch bezüglich der Zukunft des Gebäudes als drittes Einkaufszentrum der Stadt Hoffnungen.
In der vergangenen Woche sei ein weiteres Gespräch mit der Eigentümerfamilie Sass geführt worden, die zehn Millionen Euro in den Umbau investieren will. "Das Gerüst steht und wird sich in den nächsten vier Wochen noch klarer abzeichnen", sagte Staehler.
So sei geplant, an der Ganzpohler Straße noch Teile eines Grundstücks zu erwerben, um dort die Eingangssituation zu verbessern. Darüber hinaus soll das Parkdeck um eine zweite Ebene für 90 Fahrzeuge aufgestockt werden. Das Projekt befinde sich bereits zur Prüfung bei der städtischen Bauaufsicht. Auch der Eröffnungstermin scheint zu stehen: "Der 29. Oktober 2010", so der Bürgermeister.
Etwa zehn Wochen nach der Hertie-Schließung könnte das Gebäude besenrein übergeben werden. Im Oktober startet die einjährige Umbauzeit. "Mit der Neueröffnung gibt es bestimmt Beschäftigungsimpulse für diejenigen Hertie-Mitarbeiter, die bis dahin noch keine neue Stelle gefunden haben", sagte Staehler.