„Menschen für Monheim“ nominiert Lilo Friedrich zur Bürgermeisterkandidatin
Die Wählergemeinschaft „Menschen für Monheim“ nominiert Lilo Friedrich. Das trifft vor allem SPD-Frontfrau Ursula Schlößer. Aber einen echten Favoriten gibt es derzeit nicht.
Monheim. Das Leben ist eine Achterbahn. Und in diesen Tagen sitzt darin vor allem SPD-Bürgermeisterkandidatin Ursula Schlößer. Noch am Mittwoch konnte sie sich freuen, weil die Linke keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schickt. Das hätte die SPD-Frontfrau Stimmen gekostet. Kurz danach dann nominiert der Verein "Menschen für Monheim" Lilo Friedrich. Das kostet Ursula Schlößer Stimmen. Doch wer hat nun in all dem Getöse mit inzwischen offiziell sieben Bürgermeisterkandidaten die Nase tatsächlich vorn?
Favoriten auf dem Papier sind erst einmal Tim Brühland (CDU) und Ursula Schlößer. Beide dürften einen Sockel von 25 Prozent haben. Das könnte schon reichen fürs Bürgermeisteramt. Denn es gibt keine Stichwahl mehr.
Doch jenseits der Theorie hört man auf den Straßen oder beim Bäcker noch ganz andere Stimmen. Da ist der Name Daniel Zimmermann (Peto) oft zu hören. Er kann auf eine bis in die Fingerspitzen motivierte Truppe zurückgreifen. Davon träumt die CDU derzeit nur. Und da ist man auch schon bei Marion Prondzinsky (parteilos). Auch der Name der Unions-Abtrünnigen fällt immer wieder. Manche mögen ihr den "Verrat" ja übel nehmen. Aber das sind ohnehin CDU-Wähler. Prondzinsky ist beliebt und tief verwurzelt in Monheim.
Ein achtbares Ergebnis wird sicher Andrea Stamm erreichen. Denn die Grünen-Frontfrau genießt überparteilich Achtung. Doch zum Sieg dürfte das nicht reichen. Nach Stand der Dinge wird Einzelkämpfer Thomas Kuhl keine Chance haben.
Was erwartet uns nun noch bis zum Urnengang am 30.August? Hoffentlich ein echter Wahlkampf. Bisher ist da eher Wattebausch angesagt. Da sehnt man sich fast schon nach dem "Terrier" Thomas Dünchheim. Der hat provoziert. Aktuell ist die Taktik der Kandidaten eher die, sich nicht zu weit aus dem Fester zu lehnen. Höchstens beim Sportstättenkonzept prallen einmal Meinungen aufeinander. Die wirkliche Reibung fehlt.
Eines kann fernab der Bürgermeisterwahl aber jetzt schon gesagt werden: Der neue Stadtrat wird eine bunte Truppe sein. Eine absolute Mehrheit ist auszuschließen. Stattdessen können CDU oder SPD schon bei 30 Prozent jubeln. Peto hat das Zeug für 20 Prozent oder mehr. Denn bei der Kommunalwahl darf mit 16 Jahren gewählt werden - die Schüler lassen grüßen.
Doch auch bei älteren Semestern hat sich die Partei einen guten Namen gemacht. Grüne und FDP werden sicher mehr als die bisher je zwei Mandate im Rat erringen. Der Einzug der Linken ist so gut wie sicher. Und die Rechnung sollte auch nicht ohne die Wählergemeinschaft "Menschen für Monheim" gemacht werden. Wie gesagt: Dieser Rat wird eine bunte Truppe. Doch bei so vielen unterschiedlichen Strömungen ist ein souveränes Stadtoberhaupt wichtiger denn je.