Langenfeld: Eine Feuerwache für Jahrzehnte
Zahlreiche Langenfelder schauten sich in dem Neubau um und ließen sich die moderne Technik erklären.
Langenfeld. Samstag und Sonntag hat die Langenfelder Feuerwehr ihre Tore für die Bürger geöffnet. Der Tag der Architektur am 26. und 27. Juni wurde dafür bewusst ausgewählt.
6000 Quadratmeter Nutzfläche und 150 Räume beherbergen modernste Technik, um die Sicherheit im Stadtgebiet zu gewährleisten. Die 15,5 Millionen Euro Baukosten sieht Joachim Zumkier von der Freiwilligen Feuerwehr als Investition in die Zukunft. "Die letzte Wache ist nach 20 Jahren aus allen Nähten geplatzt. Diese ist ausbaufähig und geplant für Jahrzehnte."
150 Feuerwehrleute, davon 45hauptberuflich, versehen dort ihren Dienst. Besonderer Wert wurde auf Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung gelegt. Ein für 190 Teilnehmer ausgelegter Schulungsraum mit EDV-Anschlüssen und einem explosionssicheren Glaskasten für die Vorführung von Experimenten mit giftigen Stoffen gehört ebenso dazu, wie der Planspielraum, in dem sich am Modell der Langenfelder Innenstadt Einsätze besprechen und koordinieren lassen.
"Es hat sich noch nicht so herumgesprochen, dass wir auch für Mädchen offen sind", sagt Frederic Schildt (33), Stadtjugendfeuerwehrwart. Während allgemein der Nachwuchs in ausreichender Zahl den Weg in die Feuerwehr findet, sind Mädchen eher unterrepräsentiert. Von 31Kindern und Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren sind nur zwei Mädchen. "Die Jugendlichen machen genau das selbe wie die Erwachsenen", sagt Schildt. Dazu gehören auch Löschübungen und Unterricht in Technik, ebenso wie gemeinsamer Sport.
Da die körperliche Fitness eine der Voraussetzungen für den Beruf des Feuerwehrmanns ist, steht der Mannschaft ein Trainingsraum zur Verfügung. "Brandeinsätze sind körperlich anstrengend", sagt Zumkier. "Auch die Freiwilligen machen regelmäßige Gesundheits-Checks."
In der Einsatzzentrale kühlt die Klimaanlage die Computer, damit auch im Hochsommer die Technik nicht ausfällt. Bei aller Modernisierung feiert ein lange bewährtes Utensil Comeback: Die Rutschstange. In den vergangenen Jahren wurde sie nicht mehr in Feuerwachen eingebaut. Elektrisch verriegelte Türen und ein Warnlicht verhindern, dass zwei Einsatzkräfte gleichzeitig die Stange herunterrutschen. "Das ist gefahrloser und schneller als die Treppe", sagt Zumkier.
In dem 24 Meter hohen Turm werden die Schläuche nach den Einsätzen getrocknet, auch die Höhenrettung lässt sich dort trainieren. Die Kinder genießen den Tag der offenen Tür draußen auf der Hüpfburg. Den krönenden Abschluss gestalten am Abend Chapeau Bas mit einer beeindruckenden Feuershow.