Eltern fordern bessere Bedingungen an der Gutenberg-Realschule
Die Schule läuft 2018 aus. Schon jetzt stören ständige Lehrerwechsel und Bauarbeiten. Eltern und Schüler haben das Gefühl, nur noch abgewickelt zu werden.
Langenfeld. Die aktuelle Abschlussklasse der Johann-Gutenberg-Realschule hat ihrem Unmut bereits bei der Entlassfeier Luft gemacht: Laute Bauarbeiten, eine kaputte Heizung und ständige Lehrerwechsel haben ihnen ihr letztes Schuljahr erschwert. Jetzt fürchten die Eltern des noch verbleibenden, letzten Jahrgangs der auslaufenden Realschule um die Zukunft ihrer Kinder.
„Wir wollen, dass unsere Kinder in einer ruhigen Atmosphäre ihren Abschluss machen können“, sagt Andreas Vieten vom Förderverein der Schule. Sein Sohn Marius wechselt nach den Ferien in die letzte zehnte Klasse. Nach dem Schuljahr wird die Schule aufgelöst. „Diesen Auflösungsprozess“, sagt Vieten, „haben die Schüler in den vergangenen Jahren ohnehin stärker gespürt als erwartet.“
Zum Hintergrund: Das Gebäude der Johann-Gutenberg-Realschule ist in die neue Prisma-Gesamtschule integriert worden. Die Umbauarbeiten sind auch während des Schulbetriebs gelaufen. In den Ferien soll es nun weitergehen, bestätigt Ulrich Moenen, bei der Stadt zuständig für die Schulgebäude. Malerarbeiten stehen auf dem Plan. „Die sollen bis zum Ferienende abgeschlossen sein “, kündigt er an.
Auch aus seiner Sicht ist das zu Ende gehende Schuljahr an der Realschule nicht optimal gelaufen. Er zeigt Verständnis für die Eltern. „Bauarbeiten gab es in allen Bereichen der neuen Prismaschule“, sagt Moenen. Das sei das eine. Das andere sei, dass durch die zahlreichen Lehrerwechsel viel Unruhe entstand. „Da hätte die Bezirksregierung für Entlastung sorgen können“, sagt der Fachbereichsleiter.
Das Gefühl, nur noch abgewickelt zu werden, belastet die Schüler. „Wenn mein Sohn nach Hause kommt und berichtet, dass schon wieder ein vertrauter Lehrer die Schule verlässt, ist das nicht gut“, beschreibt Vieten die Situation. Renate Maldaner, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, bestätigt das: „Zumal die Kinder ohnehin in einem schwierigen Alter sind“, sagt sie. Ihre Tochter wird deshalb zur Theresienschule in Hilden wechseln. „An der Langenfelder Kopernikus-Realschule ist alles voll“, sagt sie: „Und auf die Prisma-Schule können unsere Kinder nicht wechseln, weil es dort noch keine Jahrgangsstufe 10 gibt.“
Für die Schüler sind die Rahmenbedingungen frustrierend. Für die Eltern auch. „Wir wünschen uns jetzt zumindest ein Gespräch mit dem kommissarischen Schulleiter, damit wir wissen, was im nächsten Jahr auf uns und unsere Kinder zukommt“, sagt Vieten. Transparenz würde der Atmosphäre gut tun. „Welche Lehrer werden noch da sein? Wird es Bauarbeiten geben? Mit wie vielen Ausfällen müssen wir rechnen?“ — das sind Fragen, die den Eltern nach den Erfahrungen der vergangenen Schuljahre unter den Nägeln brennen.
Frank Theis, Leiter der Kopernikus-Realschule, der die Gutenberg-Schule seit einem Jahr kommissarisch mitbetreut und zweimal in der Woche vor Ort ist, signalisiert Gesprächsbereitschaft. „Es wird einen klaren, sicheren Unterricht geben“, versichert er: „Die Kontinuität wird gewährleistet. Ich selbst werde unterrichten, ebenso wie Lehrer der Kopernikus-Schule, so dass für den letzten Jahrgang der Gutenberg-Schule etwa zehn Lehrer zur Verfügung stehen.“