Wilder Müll empört Monheimer

Abgelegte Reifen und Metallteile, dazu zwei alte Anhänger: Die Anwohner der Köpenicker Straße sind verärgert — auch weil die Stadt nicht handelt.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Zwei stattliche Anhänger blockieren seit geraumer Zeit den Wendehammer an der Köpenicker Straße in Monheim gegenüber Haus Nummer 25. Die beiden Transportanhänger haben offenkundig schon bessere Zeiten gesehen. Die Planen sind löchrig, Anhängerkuppel und Radkappen rostig. Zwischen den beiden Gefährten stapelt sich Müll. Knapp zwanzig ausgediente Autoreifen, das Untergestell eines Grills, ein massives Türgitter und kleine Metallteile haben Unbekannte dort abgestellt.

„Das geht doch nicht“, empört sich Hermana Knops. Die Monheimerin, die an der Grenze des Berliner Viertels wohnt, hat nach eigenem Bekunden bereits mehrfach beim städtischen Ordnungsamt um Abhilfe gebeten. „Doch es tut sich nichts.“

Hermana Knops und die Nachbarn in der sehr gepflegten Eigenheimzeile beobachten die illegale Müllhalde schon seit geraumer Zeit. „Anfang Juni haben wir bei der Verwaltung zum ersten Mal angerufen“, berichtet Knops: „Man hat uns versprochen, sich zu kümmern. Doch die Anhänger stehen immer noch. Und der Müllberg dazwischen wächst.“ Und Ehemann Hans-Joachim Knops fragt: „Was ist, wenn die Reifen angezündet werden?“ Ihn ärgert auch der Umgang der Verwaltung mit dem Anliegen der Bürger. „Wir fühlen uns verschaukelt“, sagt er.

Doch die Zuständigkeiten sind kompliziert. Die Polizei ist prinzipiell nicht für den ruhenden Verkehr zuständig. „Wir kommen, wenn der Verdacht einer Straftat vorliegt“, erläutert Polizeisprecherin Nicole Rehmann. Einmal, am 30. Mai, sei die Polizei zum Wendehammer an der Köpenicker Straße ausgerückt, weil ihr dort Autoreifen, eine Ansammlung von 40 bis 50 Personen sowie ein auffälliger weißer Transporter gemeldet worden seien. „Doch als die Beamten eintrafen, war alles weg“, zitiert Rehmann aus dem Polizeibericht. Am 8. Juni habe man dort zudem mehrere Fahrräder als Fundsache sichergestellt.

Zuständig für den ruhenden Verkehr ist das Monheimer Ordnungsamt. Das hat bereits einmal Aufkleber angebracht mit der Aufforderung, die Fahrzeuge innerhalb von 14 Tagen zu entfernen. „Die wurden abgerissen“, berichtet Hermana Knops. Das bestätigt die zuständige Bereichsleiterin im Rathaus, Christiane Schärfke. Und sie erklärt: „Der Wendehammer an der Köpenicker Straße ist kein ausgewiesener Wendehammer. Es gibt dort auch kein Parkverbot.“ Deshalb könne man die Anhänger nicht einfach abschleppen lassen. Dennoch dürften diese nicht länger als 14 Tage im öffentlichen Straßenraum abgestellt werden. „Das haben wir bereits angemahnt“, sagt Schärfke. Jedoch bis jetzt erfolglos.

Das Problem sei, nachzuweisen, dass die Hänger innerhalb der Zeitspanne von zwei Wochen tatsächlich nicht bewegt wurden. „Wir werden das anhand der Ventilstände jetzt noch einmal überprüfen und mit Fotos dokumentieren“, versichert Schärfke. Außerdem würden die Halter noch mal angeschrieben. Den „wilden Müllhaufen“ werde der Betriebshof zeitnah entsorgen. „Wir tun, was wir können“, sagt die Bereichsleiterin.