Erfahrung nutzen

Ist es die Aufgabe einer Stadttocher, der Gastronomie auf die Beine zu helfen? Die Antwort ist ein klares Jein. Es kann, aber es muss nicht sein. Fakt ist, dass die Besitzer der Leerstände umwandeln wollten in Wohnungen.

Und das wäre definitiv ein herber Schlag gewesen mit Blick auf eine pulsierende Altstadt.

Tatsächlich garantiert eine Anmietung durch die Stadtentwicklungsgesellschaft dem Besitzer sichere Einkünfte, die ihn eher investieren lassen in Sanierung. Die Stadt ihrerseits hat bei der Weitervermietung Einfluss auf die Ausrichtung. Doch das Konzept geht nur dann auf, wenn tatsächlich nicht subventioniert wird. Und noch eines ist wichtig: Von Seiten der Stadt sollte man auch auf die Erfahrung gestandener Gastronomen zurückgreifen. So soll der Alte Markt ohne Kegelbahn wieder öffnen, weil der Besitzer nicht will. Gastronomen schütteln den Kopf und fragen: Was soll das?

Die Stadt ist gut beraten, auf die Profis zu hören. Denn schließlich sollen künftige Pächter sich auch auf Dauer halten können. Das muss auch im Sinne der Stadt sein. Denn letztlich trägt sie das finanzielle Risiko. Eine Miete kann nur wieder reingeholt werden, wenn der Laden läuft.

norbert.jakobs@wz.de