Fairer Handel seit 25 Jahren

Der Eine-Welt-Kreis wurde vor einem Vierteljahrhundert gegründet. Der Erlös aus dem Verkauf hilft armen Kindern.

Foto: rm-

Langenfeld. Kinder können nicht in die Schule gehen, es gibt kaum eine Lebensperspektive, eine medizinische Versorgung ist nicht gewährleistet und ohnehin zu teuer. In Deutschland ist das kaum vorstellbar, doch in vielen anderen Ländern ist dies die Realität. Die Menschen haben zu wenig Geld. Das Team des Eine-Welt-Ladens St. Martin in Richrath hat sich vorgenommen, armen Menschen in anderen Ländern zu helfen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter setzen sich für den fairen Handel ein. Im März feiert der Eine-Welt-Kreis sein 25-jähriges Bestehen.

Oliver Gläscher über fairen Handel

„Wir haben momentan 22 Mitglieder“, sagt Alexandra Rücker. Die Langenfelderin hilft im Eine-Welt-Laden mit, genau wie Oliver Gläscher und Agatha Brümmer. Der Laden im Pfarrzentrum am Hans-Litterscheid-Platz 4 öffnet viermal in der Woche: dienstags und donnerstags von 16 bis 18 Uhr und samstags und sonntags jeweils von 10.30 bis 12.30 Uhr. Die Mitglieder verkaufen ihre Produkte abwechselnd, wer Zeit hat, kommt.

Im Geschäft können Kunden fair gehandelten Kaffee, Tee, Honig, Wein, Saft, Schokolade und vieles mehr kaufen. Es gibt nicht nur Lebensmittel. Auch Schmuck, Kerzen, Körbe, Bälle, Spielzeug und einige Schreibwaren werden angeboten.

Das Team bezieht seine Produkte von El Puente und der GEPA (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt). Beide Unternehmen importieren und verkaufen faire Produkte. Die GEPA kaufe beispielsweise Kakaobohnen zu fairen Preisen von den Kleinbauern und verarbeite sie in Deutschland zu Schokolade weiter, sagt Alexandra Rücker. Die dabei verwendete Milch sei faire Biomilch aus der Region, man unterstütze dadurch auch die deutschen Milchbauern.

„Fairer Handel garantiert den Kleinbauern unabhängig vom schwankenden Weltmarktpreis ein regelmäßiges Einkommen“, sagt Oliver Gläscher: „Man ermöglicht den Menschen eine bessere Perspektive.“ Daher sei es wichtig, den fairen Gedanken hinauszutragen, ergänzt Alexandra Rücker.

Durch den fairen Handel sind allerdings die Preise der Artikel etwas höher, als man es von Produkten zum Beispiel aus dem Discounter kennt. Eine 100-Gramm-Schokoladentafel, die weniger als einen Euro kostet, könne man im Eine-Welt-Laden nicht finden, sagt Agatha Brümmer. Es sei etwas teurer, aber es sei für einen guten Zweck. Oliver Gläscher sagt, daraus resultiere die Frage, warum Discounter ihre Produkte so günstig anbieten könnten. Seine Antwort: Die Kleinbauern und die Produzenten erhielten zu wenig Geld.

In den 25 Jahren hat sich der Laden sehr verändert. Der frühere Pfarrer Peter Jansen hatte den Eine-Welt-Kreis gegründet, erzählt Agatha Brümmer. Zu Beginn seien nach der Messe in der Kirche einige ausgestellte Produkte verkauft worden. Danach hätte man in einem Kellerraum verkauft und schließlich sei dem Team der jetzige Ladenraum vom Pfarrzentrum zur Verfügung gestellt worden.

Der Gewinn aus dem Verkauf wird an zwei Schulprojekte in Guatemala und Indien gespendet. Die Richrather unterstützen dort die Kinder und ermöglichen es ihnen, zur Schule gehen.

Am Sonntag, 11. März, wird das Jubiläum in der Messe in der Kirche St. Martin und anschließend im Pfarrzentrum gefeiert.