Gesucht: Flächen fürs Gewerbe
Ein neues Gutachten geht davon aus, dass Langenfelds Bedarf mit etwa 81 Hektar höher ist als bisher vom Land prognostiziert.
Langenfeld. Wo dürfen neue Flächen für Industrie und Gewerbe ausgewiesen werden und wie viel Fläche wird voraussichtlich benötigt, damit eine Stadt auch marktfähig bleibt? Diese Fragen behandelt der Regionalplan, der nun fortgeschrieben werden soll. Er gibt den Kreisen und Städten den Rahmen vor, wie viel Fläche sie wofür — auch für Wohnen und Freizeitnutzung — ausweisen dürfen.
In der Vergangenheit hatte es deshalb bereits einigen Zündstoff gegeben: Ein landesweites Gutachten hatte unterschiedliche Ergebnisse gebracht, welchen Bedarf die Stadt Langenfeld an Gewerbe- und Industriefläche in den kommenden 20 Jahren habe — laut Stadtplaner Stephan Anhalt einmal 13, dann wieder 33 Hektar.
Daraufhin hatte es massiven Protest der Städte gegeben, die einen weitaus höheren Bedarf berechnet hatten. Nun soll eine Klärung her: „Wir als Kommune wollen wissen, welche Methode zur Berechnung des Bedarfs angewendet wird und welche Zahl nun letztendlich für uns dabei herauskommt.“
Denn für die Stadt ist es durchaus wichtig, neue Flächen für Ansiedlungen von Unternehmen auszuweisen. Heike Schönfelder, Leiterin der Wirtschaftsförderung, hatte den Bedarf erst kürzlich gegenüber der WZ betont: „Es ist wichtig, dass wir neue Gewerbeflächen entwickeln, denn wir haben nichts mehr, was wir Interessenten anbieten können.“ Größere Ansiedlungswünsche könnten zurzeit nicht befriedigt werden.
Die Ergebnisse des landesweiten Gutachtens lagen weit unter dem, was die Stadt Langenfeld an Potenzialflächen berechnet hatte. Sie kam laut Anhalt auf rund 100 Hektar Bedarf — das sind etwa 130 Fußballfelder — für Gewerbe und Wohnen. „Wir haben dabei auch eingerechnet, dass einige Flächen möglicherweise dann doch nicht genutzt werden können — es ist also ein ganz grober Plan mit Alternativflächen“, erläutert Anhalt.
Ein nun der Politik vorgestelles Gewerbeflächenkonzept deckt sich laut Anhalt „weitgehend mit den städtischen Überlegungen. Es geht von einem Bedarf an Gewerbe- und Industriefläche zwischen 67 bis 81 Hektar aus.
„Dieses Konzept ist eine Gegenposition zum Landesgutachten“, sagt Anhalt. Es wurde vom Kreis Mettmann und der Industrie- und Handelskammer in Auftrag gegeben, die einzelnen Städte, so auch Langenfeld, haben an der Erarbeitung mitgewirkt.