„Grüne Acht“ ist Zukunft der Stadt
Die Zahl symbolisiert zugleich ein Leitbild für die Entwicklung des „Stadtgartens“ und einen Fahrradrundweg.
Wenn in Monheim von der „Grünen Acht“ die Rede ist, sind im Grunde zwei verschiedene Dinge gemeint. „Der Begriff stammt aus dem Zielkonzept 2020 und ist für uns eher ein räumliches Leitbild“, sagt Stadtplaner Robert Ullrich. Monheim bestehe eben aus zwei kompakten Stadtteilen und die Grünräume an den Stadträndern bilden eine Acht. Diese Fläche im Übergang vom Stadtrand zur Landschaft nennt Ullrich „Stadtgarten“, sie soll möglichst durchgehend qualifiziert und gestaltet werden, sie ist — anders als die meist unter Schutz stehende Landschaft — für eine intensivere Nutzung als Erholungsfläche vorgesehen.
Ein Beispiel ist das Areal zwischen Siedlung und Deich: der Landschaftspark Rheinbogen. „Oder die Auskiesungsfläche am Kielsgraben, auf der Sportplätze und andere Freizeitangebote konzentriert werden sollen“, sagt Ullrich. Auch die Monheimer „Seeplatte“ (Monbag- , Krämersee) wird diesem Stadtgarten zugerechnet, den die Stadt sukzessive weiterentwickeln will. „Dabei müssen selbstverständlich die Naherholungsbedürfnisse mit den ökologischen und landwirtschaftlichen Belangen koordiniert werden, um einen Interessenausgleich zu schaffen“, betont Ullrich. Ein weiterer Aspekt sei dann die Aufwertung des Wegenetzes, durch das die Grüne Acht erschlossen wird.
Hier setzt die Initiative der im Frauenforum und dem Kreis Frauen plus für Monheim engagierten Bürgerinnen an. Diese hatten Ende 2012 Vorschläge in den Ausschuss für Planung und Umwelt eingebracht, wie die vorhandenen Wege und Straßen so aufgewertet werden könnten, dass sie „Anreize für die Bürger bieten, sich mehr aus eigener Kraft zu bewegen“.
So sollte ein Pfad mit naturnahem Untergrund neben dem asphaltierten Radweg mehr die Wanderer ansprechen. Bänke, Orte für Kunst im öffentlichen Raum und interaktive Informationsstelen sollten den Rundweg attraktiver gestalten. „Die Info-Punkte müssten mit immer neuen Informationen gefüttert werden, um den Besucher — möglichst mit dem Wechsel der Jahreszeiten — Einblicke in Flora und Fauna zu gewähren“, sagt Jutta Lincke vom Frauenforum.
Die Vorstellung, dass dort statische Tafeln installiert werden könnten, befriedigt sie nicht. Insbesondere die lange, eintönige Strecke entlang der Alfred-Nobel-Straße verlange nach einer Ablenkung.
Insgesamt empfindet sie den Fortgang des Projekts als zähflüssig. Erst sei man auf das neue Tourismuskonzept vertröstet worden, jetzt auf das Radwegekonzept, sagt Jutta Lincke. „Dabei würde es doch helfen, Besucherdruck vom Rheinvorland zu nehmen“.
Als man gemeinsam mit der Tourismusmanagerin die Acht abgefahren sei, hätten sich zwei Lücken im Wegenetz offenbart: Am Garather Weg gebe es ein 30 Meter langes schlecht passierbares Teilstück und die Sandstraße sei im westlichen Bereich noch Einbahnstraße.
Andreas Apsel, Leiter des Bereichs Bauwesen, wirbt um Geduld: „Die Ergebnisse dieser Erkundungstour haben wir erhalten“. Man werde versuchen, Engpässe wie die Schranken am Monbagsee, zu bereinigen. Auch die Öffnung der Einbahnstraßen sei ja geplant. Aber er wolle nicht dem Radwegekonzept vorgreifen, das Ende März den Politikern des Stadtrates vorgestellt wird.