Grüne kritisieren Stadt wegen Baumfällungen
Fraktion zweifelt am Sinn des Baumkatasters.
Die Fällungen im Zuge der Errichtung des Landschaftsparks haben die Fraktion der Grünen im Rat der Stadt veranlasst, sich bei der Verwaltung über das Baumkataster zu erkundigen. Besonders die Fällung der Pappeln am Schützenplatz stößt bei den Grünen auf Unverständnis: „Nicht immer muss ein Baum gefällt werden, wenn ein hohler Kern vorliegt“, so Bert Schukat, sachkundiger Bürger. „Alleine die Aushöhlung begründet noch keine akute Bruchgefahr.“ Dies belegten die oftmals völlig ausgehöhlten Uraltbäume.
Weiter kritisiert die Fraktion die „wenig sensible Herangehensweise“ der Verwaltung. Den Eindruck von Willkür bei den Bürgern hätte die Stadt vermeiden können, wenn kleinteilig gerodet worden wäre und in den entstehenden Lücken Ersatzpflanzungen vorgenommen worden wären.
Nach Angaben der Stadt sind außer den 53 gefällten Bäumen als vorbereitende Maßnahme für den neuen Landschaftspark keine weiteren Rodungen vorgesehen. Zu den ausgehöhlten Pappeln am Schützenplatz bemerkt Fritz-Ulrich Axt, Leiter der Abteilung Grünflächen: „Hohlstämmige Bäume lassen sich zwar bis zu einem gewissen Grad durch aufwendige und teure Rückschnittmaßnahmen erhalten, aber das trifft auf die Exemplare Am Werth nicht zu, wo durch die Stammfäulnis nur noch eine Restwandstärke von wenigen Zentimetern übrig geblieben war“. Der Veranstaltungsplatz sei zu stark frequentiert, um Risiken einzugehen. Überdies habe es sich dabei um private Bäume gehandelt.
Auf die Fragen zum Baumkataster antwortet Axt, dass von dem Kataster alle städtischen Bäume erfasst sind, die Einfluss auf die Verkehrssicherheit im öffentlichen Raum haben. Dort seien alle Bäume nach ihrer Vitalität registriert. So befinde sich etwa ein absterbender Baum in der „Resignationsphase“.
Der von der Stadt beauftragte Baumkontrolleur habe festgestellt, dass sich der Zustand der Bäume seit Einführung des Katasters „merklich verbessert“ habe, da er nach seinen Kontrollen stets die entsprechende Pflege veranlasse. Als Beleg dafür führt er die sehr geringen Schäden im Stadtgebiet durch den großen Pfingststurm Ela an. Nur 30 städtische Bäume fielen im vorigen Juni um oder mussten gefällt werden.