Grundsteinlegung für Seniorenzentrum

Spätestens im Sommer 2017 sollen die mehr als 100 Appartements fertiggestellt sein.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Wenn er sich etwa alle zwei Wochen die zurzeit größte Baustelle der Stadt näher anschaue, habe er richtig Spaß. „Es ist toll zu sehen, wie schnell es jetzt zwischen Blumen- und Düsseldorfer Straße vorangeht“, sagt Bürgermeister Frank Schneider. Auf dem 16 Hektar großen Gelände rund ums Gartencenter Berghausener Blumentopf entsteht seit Oktober ein neues Wohnviertel mit Ladenzentrum, Kindergarten und Seniorenheim. Viele Gebäude sind bereits in die Höhe gewachsen, auch die ersten Wände des von der Pro Urban GmbH geplanten Seniorenzentrums, für das gestern offiziell der Grundstein gelegt wurde, stehen bereits.

„Wir sind gut im Zeitplan“, berichtete Pro-Urban-Vertriebschef Klaus Hiekmann bei dem symbolischen Akt. Im Frühjahr/Sommer 2017 soll das mit rund zwölf Millionen Euro veranschlagte Bauvorhaben fertig sein. In dem dreigeschossigen Gebäude würden für pflegebedürftige Menschen 114 Appartements mit eigenem Bad errichtet. Zehn davon seien für jüngere Pflegefälle gedacht, „die etwa einen Schlaganfall erlitten haben oder mit dem Motorrad verunglückt sind“. Als weitere Besonderheit strich Hiekmann zusätzlich elf Plätze in der Tagespflege heraus sowie ein Café, „das ausdrücklich allen Menschen offensteht. Wir hoffen, dass viele Langenfelder dieses Café nutzen und den Bewohnern zeigen, dass sie nicht abgeschottet sind.“

Weil die Suche nach qualifizierten Pflegekräften nicht einfach sei, gehört zu dem Projekt ein Betriebskindergarten für bis zu zwölf Kinder. Hiekmann: „Wir hoffen, dass dieses Angebot dazu beiträgt, gute und motivierte Fachkräfte zu finden.“ Bürgermeister Schneider lobte diesen Ansatz einer Betriebs-Kita als vorbildlich.

Die Pflegezimmer des neu entstehenden Seniorenzentrums werden nach Hiekmanns Angaben in Teileigentum an Investoren veräußert: „Die künftigen Eigentümer erwerben eine Sachanlage in Form einer abgesicherten Immobilie mit Grundbucheintrag, die wiederum über mindestens 20 Jahre fest an den künftigen Betreiber ,Pro Talis’ vermietet ist.“ Von den 114 in Langenfeld entstehenden Pflegeappartements sei bereits etwa die Hälfte verkauft.

Zu denen, die zugegriffen haben, gehört Lothar Altenburger (60). „Ich sehe das erst einmal als Geldanlage“, sagte der 60-Jährige als Gast der gestrigen Feier. Aber im Hinblick aufs eigene Alter und die damit verbundenen Unwägbarkeiten gebe der Besitz solch eines Pflegeappartements auch ein gutes Gefühl. „Das Konzept und die Lage sind auf alle Fälle sehr gut. Die Innenstadt ist nicht weit entfernt, und es entstehen ja in unmittelbarer Nähe etliche Einkaufsgelegenheiten.“

Laut Pro-Urban-Geschäftsführer Manfred Möller sollen die Bewohner in Gruppen betreut werden. Neben einer Großküche und einer Wäscherei sei auch ein Garten mit Fitness-Parcours vorgesehen.

Die städtische Beigeordnete Marion Prell äußerte sich erfreut über das neue Seniorenzentrum, das auch Nachbarschaftshilfe in Berghausen ermöglichen soll. Derzeit seien etwa 3000 Langenfelder 80 Jahre und älter. „Bei einer anzunehmenden Pflegequote von 18 Prozent ergäbe sich im Stadtgebiet ein Bedarf von 536 vollstationären Plätzen.“ Doch insgesamt seien bislang nur 354 solcher Plätze vorhanden.