Langforter Freibad eröffnet
Trotz kühler Temperaturen kamen gestern rund 40 Personen zum Saisonauftakt.
Langenfeld. Es hätte kälter werden können. Zu kühl fürs Freibad? „Ach was“, sagt Helmut Oestreich. Der Langenfelder gehört an diesem Dienstagmorgen nach Pfingsten mit zu den ersten, die zum Saisonstart ins Langforter Wasser gestiegen sind. 9.30 Uhr, Luft 12 Grad, Wasser 23,5 Grad. Jetzt ankert der 69-Jährige mit seinen Armen — den rechten Oberarm schmückt tatsächlich ein Anker-Tattoo — am Beckenrand und schwärmt: „Wunderbar! Sauerstoff satt! In meinem Alter muss man dranbleiben.“ Sagt’s, macht kehrt und macht sich wieder auf die 3000-Meter-Strecke, die er täglich schwimmend zurücklegt.
Gut 40 Badegäste zählte Schwimmmeisterin Christel Schreiber gestern zum Saisonauftakt im Freibad. „Gleich zur Eröffnung um 7 Uhr waren es schon zehn“, berichtet sie. Zunächst wird einzig das 50-Meter-Schwimmerbecken geöffnet sein: dienstags bis freitags von 7 bis 11 Uhr, am Wochenende von 8 bis 12 Uhr. „Ab dem 15. Juni, wenn das Hallenbad fürs allgemeine Publikum schließt, werden wir durchgehend bis 20 Uhr geöffnet haben: montags ab 14 Uhr, sonst ab 6.30 Uhr, am Wochenende ab 8 Uhr“, sagt Kristin Erven-Hoppe von der Badbetreiberin Sportgemeinschaft Langenfeld (SGL).
Bei „richtigem Badewetter“ öffne das Freibad auch schon vor Mitte Juni ganztägig. Allerdings sind bis dahin noch Arbeiten zu erledigen. Kleinere, mit denen gestern ein Handwerker beschäftigt war — wie etwa dem Austausch von Fliesen in den Abduschbecken zwischen Liegewiese und Schwimmbereich. Aber auch größere im Eingangsbereich. Am Kassenhäuschen wurde der Durchgang um etwa 40 Zentimeter verbreitert. „So kommen künftig auch Badegäste mit Kinderwagen oder Liegestuhl problemlos hindurch“, sagt Erven-Hoppe. Allerdings: Derzeit graut hier noch blankes Mauerwerk, das auf seine Verkleidung mit Kunststoffplatten wartet.
Karin Klinkers, Gast im Freibad
An der Rückseite der Kasse — dort, wo früher die Leute nach Pommes und Eis anstanden —, müssen noch die neuen Büros der SGL fertiggestellt werden. Insgesamt fünf Räume wird die SGL durch den Umbau der bisher nur dürftig genutzten Räumlichkeiten gewinnen. „Ganz früher gab es hier mal eine Restauration — deshalb der für ein Büdchen überdimensionierte Platz“, erzählt Erven-Hoppe. Und was ist mit Pommes und Eis? „Das wird es künftig an ,mobilen Kiosken’ auf den Liegewiesen geben.“
An den warmen Maitagen vor Pfingsten hätte man sich schon reichlich Umsatz an solchen Ständen vorstellen können. Warum öffnet das Freibad immer erst in der zweiten Mai-Hälfte, fragen sich viele Langenfelder. „Diesmal kann es nicht am harten Winter gelegen haben. Woran denn dann?“, seufzt ein Stammgast. Erven-Hoppe versteht die Ungeduld, bittet aber ihrerseits um Verständnis: „Die meisten Arbeiten lassen sich erst verrichten, wenn der Frost sicher vorbei ist. Auch das Wasser auf Temperatur zu bringen, braucht Tage. Diesmal kam noch hinzu, dass Versorgungsleitungen für die benachbarte Flüchtlingsunterkunft verlegt werden mussten.“ Sei’s drum — wer unter freiem Himmel schwimmen will, der hat seit gestern wieder die Möglichkeit dazu. Karin Klinkers (79) hat die Saisontaufe schon hinter sich. „Ein Labsal für den Körper“, sagt die Reusratherin. Jetzt hofft sie auf eine Rückkehr des warmen Wetters: „Denn so schön das Schwimmen draußen ist — noch muss man sich überwinden.“