Hans-Joachim Heist zieht das Publikum als Heinz Erhardt in seinen Bann

Der Parodist eröffnete die Saison im Spiegelzelt.

Hans-Joachim Heist zieht das Publikum als Heinz Erhardt in seinen Bann
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Eine freudige Erwartung erfüllt die Besucher im voll besetzten Spiegelzelt, das derzeit im Marienburgpark für kulturelle Unterhaltung sorgt. Zunächst kommt Hans-Joachim Heist auf die Bühne, den die meisten vor allem in seiner Rolle als „Gernot Hassknecht“ bereits aus der Haut fahren sahen. Doch der in Seeheim-Jugenheim geborene Komiker und Parodist hat noch eine zweite Paraderolle, in die er einzig durch das Aufsetzen einer dicken schwarzen Brille schlüpfen kann. Schon hat sich Heist in Heinz Erhardt verwandelt, schaut, spricht und bewegt sich ganz wie der Star, der mit seinen Wortspielereien Kult geworden ist.

Und sofort steigt Heist ein, indem er das Publikum direkt anspricht: „Nun sitzen Sie hier Cognac, nee Rum.“ Man solle ihm verzeihen, er sei so scheu. „Es ist leichter den Mund, als eine Rede zu halten.“ Und schon hat er das Publikum in den Bann Heinz Erhardts gezogen, dem es den ganzen Abend nicht mehr zu entrinnen vermag. Natürlich kamen die Gedichte nicht zu kurz, war doch ein Erkennungszeichen des großen Komödianten die Ankündigung „noch’n Gedicht“. Immer wieder sorgen die typischen Sprüche für Gelächter. „Ich bin so verstreut heut, wie ein Sandsack.“

Natürlich durften auch die Lieder nicht fehlen, die Heinz Erhardt zumeist selbst komponiert hat, schließlich hatte er in Leipzig Musik studiert, da er die Musikalienhandlung seines Vaters übernehmen sollte. In seinen Worten heißt es: „Ein Lied, das ich selber schrieb, im Schweiße meiner Füße.“ Mit der Aufforderung „Herr Kapellmeister, bitte betasten Sie mich“ ging die Musik los und bei „Fährt der alte Lord fort, fährt nur mit dem Ford fort“ stimmten einige aus dem Publikum mit ein. Dabei ließ es sich Heist nicht nehmen, in typischer Heinz-Erhardt-Manier auch auf die aktuelle Lage einen humoristischen Schuss abzugeben. Er fragte, ob die Besucher denn an Halloween auch die Gruselclowns gesehen hätten. Die Amerikaner würden alles übertreiben. „Jetzt haben sie sogar einen Gruselclown zum Präsidenten gewählt.“