Hilden: 49 Vereine unter einem Dach

Mit einem kleinen Festakt mit geladenen Gästen feierte der Stadtsportverband sein 75-jähriges Bestehen.

Hilden. Das 46. Hildener Sportwochenende liegt bereits sechs Wochen zurück, doch Karl Hubert bekommt beim Gedanken daran noch immer glänzende Augen. Der 62-Jährige ist Vorsitzender des Stadtsportverbandes, und die Hispo ist ihm eine Herzensangelegenheit: "Diese Veranstaltung gehört sicherlich zu den regelmäßigen Höhepunkten unseres Verbandes." Der feiert in diesen Tagen sein Jubiläum. Stattliche 75 Jahre hat der aktuell 49 Vereine umfassende Verband schon auf dem Buckel.

"Das exakte Gründungsdatum ist in der Schwebe. Relativ gut belegt ist der 19. Januar 1935, ganz genau weiß man es aber nicht", sagt Hubert. Sicher ist hingegen, dass der Verband zu Beginn unter dem Namen "Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen" fungierte. Diverse andere Bezeichnungen folgten.

Seit 1970 wird er nun aber bereits als Stadtsportverband Hilden geführt. Mehr als 12.000 Mitglieder zählt er mittlerweile - und ist damit die größte Vereinigung Hildens. "Eine sehr stattliche Zahl", wie Hubert betont. Er selbst stieß vor fünf Jahren als zweiter Vorsitzender zum Verband, der Aufstieg zum Vorsitzenden ging nahtlos vonstatten. Hubert: "Wir achten ganz bewusst auf Kontinuität in der Führungsebene."

Die Historie des Hildener Sports ist von einigen Höhepunkten und zahlreichen Anekdoten geprägt. Am 18. März 1966 kam es etwa in der Fabricius-Halle vor 1.100 Zuschauern zum Volleyball-Länderspiel Deutschland gegen Ungarn der Herren. "Versuchen sie heute mal, solch eine Besucherzahl in der Fabricius-Halle zusammenzukriegen", schwelgt Hubert in Erinnerungen.

Bei der Eröffnung des ehemaligen Hallenbades an der Heiligenstraße im Oktober 1969 sprang der damalige Sparkassendirektor Hans-Adolf Stranzenbach als erster ins Becken - mit Anzug, Hose und Krawatte. "Das ist ebenfalls ein wundervolles Bild, auch wenn das Hallenbad mittlerweile seit mehr als 20 Jahren nicht mehr steht", sagt Hubert.

Höhepunkte der jüngeren Vergangenheit waren das Festival des Sports im Juli2004 und die Sportabzeichentour im Juni 2009. Hubert: "Neben dem Sportwochenende richtet sich unser Fokus auf das Sportabzeichen. Bei der Sportabzeichentour kamen 1.500 Sportler zum Bandsbusch und haben Prüfungen abgelegt, das war natürlich eine große Sache für uns."

Für die Zukunft sieht sich der Verband bestens gerüstet und hat ein Konzept vor Augen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem demografischen Wandel und den damit verbundenen Herausforderungen. "Wir wollen weiter versuchen, Übungsleiter der Vereine in die Schulen zu bringen und die Kinder für Sport zu begeistern, gerade mit Blick auf Ganztagsschulen. Andererseits gilt es auch, auf die älteren Menschen zugeschnittene Angebote bereitzustellen und sie zu unterstützen, fit zu bleiben", sagt Hubert.

Seit 75 Jahren fungiert der Stadtsportverband als Bindeglied zwischen Sport, Gesellschaft und Politik - und das solle in den nächsten 75 Jahren so bleiben.