Langenfeld: Kunden wollen den alten Markt

1.788 Langenfelder haben an der städtischen Umfrage teilgenommen. 1.517 von ihnen wünschen sich den alten, gemischten Markt zurück. SPD wirft Stadt Arroganz vor.

Langenfeld. Der überwiegende Teil der Marktkunden wünscht sich den alten Wochenmarkt zurück. Das hat eine mit viel Spannung erwartete Umfrage ergeben, die der Ausschuss für Soziales und Ordnung in Auftrag gegeben hat.

Insgesamt sind 1.788 Kunden befragt worden, 1.517 möchten keine Trennung zwischen Lebensmittelständen (Solinger Straße) und Non-Food-Ständen (Marktplatz) und votierten damit gegen den heutigen Wochenmarkt. Nur knapp zwölf Prozent der regelmäßigen Kunden möchten bei der jetzigen Regelung bleiben. Damit bleibt der Markt ein Politikum und wird nun Verwaltung wie Fraktionen weiter beschäftigen.

"Nun muss der Ausschuss in seiner nächsten Sitzung entscheiden, wie er mit diesen Ergebnissen umgehen will", sagt dazu am Dienstag Christian Benzrath, der als Referatsleiter Recht und Ordnung für den Wochenmarkt zuständig ist. Er sei froh, dass die Befragung ein klares Ergebnis geliefert habe, wolle es aber nicht weiter kommentieren.

"Wenn das Votum der Bürger so eindeutig ist, sollte man sich dem anschließen", sagte am Dienstag Gerold Wenzens von der BGL. Die Bürgerliste hatte sich zunächst für den geteilten Markt ausgesprochen, war dann aber umgeschwenkt.

Die SPD fühlt sich durch die Umfrage gar in ihrer Einschätzung bestätigt und übt scharfe Kritik an CDU, Stadt und Bürgermeister: "Die CDU und der Bürgermeister machen Klientelpolitik zugunsten der Marktbeschicker mit CDU-Parteibuch und CDU-Ratsmandat", teilte Fraktionsvorsitzender Sascha Steinfels mit und sprach von einer "groben Fehleinschätzung" der Stadt.

Eine Umfrage unter den Marktbeschickern selbst hatte kein derart klares Ergebnis gebracht wie jetzt die Kundenbefragung: 43 Händler sprachen sich dabei für die Beibehaltung des derzeitigen Marktkonzeptes aus, 30Händler dagegen.

Die Trennung des Marktes war im Januar in Kraft getreten. Unter anderem sollten dadurch Lärmbelästigungen für die Anwohner des Marktplatzes vermieden werden. Ein Anwohner hatte gerichtliche Schritte eingeleitet. Da Frischehändler früher aufbauen als beispielsweise ein Bekleidungsverkäufer, wurden Lebensmittel und Blumen auf die Solinger Straße umgesiedelt. Seitdem soll es keine Beschwerden über Lärm gegeben haben.