Hilden: Adventsstimmung mit Einlegesohlen

Die 30. Auflage punktet mit ihrem musikalischen Programm, hat bei den Angeboten aber noch Verbesserungspotenzial.

Hilden. Die Besucherzahlen sprachen für sich: Als am Samstagabend das letzte Geschäft seine Türen schloss, herrschte in Hildens Haupteinkaufsstraße noch immer Hochbetrieb. Schließlich macht Weihnachtsmarkt am meisten Spaß, wenn es dunkel ist, die Lichter glitzern und der dampfende Glühwein die kalten Hände wärmt. Und so nutzten am Wochenende nicht nur Hildener die Gelegenheit, auf dem 30. Hildener Weihnachtsmarkt Geschenke zu kaufen, sich durch das Gedränge auf der Mittelstraße zu schrieben und die Vorweihnachtsatmosphäre zu genießen.

Gerade letzteres ließ der von der Werbegemeinschaft organisierte Markt aber auch in diesem Jahr an manchen Stellen vermissen. Werbestände für Gemüseschäler, Einlegesohlen oder Putzmittel haben keinen adventlichen Charakter - da half auch die goldene Girlande nicht.

Aber die vielen Besucher des Weihnachtsmarkts gaben der Werbegemeinschaft bei der Auswahl der Stände ganz offensichtlich Recht. Zu Hunderten durchwanderten sie den Markt mit seinen 110 Buden und Ständen.

Und weihnachtliche Angebote gab es ja schließlich auch. Auf dem Alten Markt zum Beispiel, wo sich das Weihnachtsdorf des Stadtmarketings harmonisch in den Weihnachtsmarkt einfügte, hatten Sabine Bettinger und Renate März ein ganzes Arsenal an weihnachtlichen Karten und Geschenkideen zu bieten - alles handgemacht, selbst genäht und selbst gebastelt. Viel Eigenarbeit verrieten auch die Stände mit Gestecken, Plätzchen oder selbstgekochter Marmeladen, hinter denen nicht selten ein bekanntes Gesicht anzutreffen war.

Richtig gelungen war an allen drei Tagen das musikalische Programm, das zwar nur einen kleinen Teil des Weihnachtsmarkts - den Bereich auf dem Alten Markt - erreichte, aber dort auch für die meisten Besucher sorgte. "Jingle Bells", "Oh Tannenbaum" oder "Stille Nacht, heilige Nacht" kamen hier nicht vom Band, sondern live von der Bühne, da ging manch einem das Herz auf.

"Es ist schon erstaunlich, was hier los ist", sagte Peter Friese, der aus Haan mit seiner Familie nach Hilden gekommen war, "aber mehr handwerkliche Stände wären schöner", fügte er hinzu. Kommt er 2009 wieder? "Einen Besuch ist der Markt immer wert."