Hilden: Anwohner beschweren sich über Spielhalle

Niedenstraße: Anwohner beschweren sich über massive Ruhestörung durch Besucher einer im Frühjahr eröffneten Spielhalle. Die Spielhalle hat rund um die Uhr geöffnet, sieben Tage in der Woche.

Hilden. Lärm kennen die Anwohner der Niedenstraße zur Genüge. In einem Gewerbegebiet sind nun einmal höhere Geräuschpegel zulässig als in einem Wohngebiet. Wo gearbeitet wird, fahren auch Lastwagen. Zumindest nachts und an den Wochenenden wollen die Anwohner deshalb ihre Ruhe haben. Damit war es allerdings vorbei, als im Frühjahr eben dort ein neues Spiel-Casino eröffnet wurde.

Die Spielhalle hat rund um die Uhr geöffnet, sieben Tage in der Woche. Das bedeutet für die unmittelbaren Nachbarn, dass auch die Besucher rund um die Uhr kommen und gehen. Dabei ist vor allem das Gehen ein Problem: Hupen, laufende Motoren, laute Gespräche und aufgedrehte Musik-Anlagen rauben so manchem Anwohner den Schlaf.

Genau genommen ist davon vor allem das Haus Niedenstraße98 betroffen, das unmittelbar gegenüber der Spielhalle steht. Alle anderen Anwohner fühlen sich weniger gestört. Das hat der Spielhallen-Inhaber sogar schriftlich. Als die Beschwerden wegen massiver Ruhestörungen beim Ordnungsamt eingingen, hat er eigens eine Umfrage unter den Nachbarn in der Umgebung gestartet. Die wohnen allerdings auch weiter weg.

Im Ordnungsamt wird dem Betreiber der Spielhalle durchaus ein Bemühen bescheinigt, die Lärmbelästigung für die unmittelbaren Anwohner so gering wie möglich zu halten. So wurde eigens eine Security-Kraft eingestellt. Die soll darauf achten, dass die Kundschaft sich weniger geräuschvoll aus dem Casino verabschiedet - und möglichst den Parkplatz hinter der Spielhalle benutzt.

Aber weil gutes Zureden allein nicht immer reicht, fand sich ein unkonventioneller Weg, das Problem anzugehen: Wenn die Parkplätze vor der Spielhalle belegt sind, kann dort niemand parken. Also folgte ein Spediteur aus der Nachbarschaft der Bitte, seine Lastwagen nachts nicht auf dem Firmengelände, sondern vor dem Casino zu parken.

Doch auch das führte nicht zu dem gewünschten Ergebnis. Die Spielhallen-Kunden wichen auf die Parkplätze benachbarter Firmen aus. Denn der Spielhallen-Parkplatz ist noch nicht fertig. Deshalb könnte dem Betreiber nun Ungemach von ganz anderer Seite drohen.

In einem Schreiben der Bauaufsichtsbehörde wird ihm mitgeteilt, dass sein Parkplatz nicht die baurechtlichen Forderungen erfüllt. Bis Ende Oktober hat er nun Zeit, dies zu beheben. Dann muss der Parkplatz endgültig fertiggestellt sein. Macht er das nicht, wird ihm die Nutzung des Gebäudes als Spielhalle untersagt.