Hilden: Die Unart mit dem Unrat

Bauhof: Der Teich im Holterhöfchen wird immer wieder als wilde Müllkippe missbraucht.

Hilden. Leere Schnaps- und Bierflaschen, Plastiktüten, Getränkedosen und ein alter Turnschuh: Die Liste dessen, was im Teich am Holterhöfchen vor sich hindümpelt, ist lang. Hinzu kommen grünlich schimmernde Algen, vermoderndes Laub und - auf dem Grund - jede Menge Schlamm. Je nach Windstärke konzentriert sich dieses Gemisch aus Müll und Unrat insbesondere in Ufernähe, wo es aufläuft. Ganz heikel ist die Situation an dem Holzsteg in einer der Teichecken.

"Das Problem ist bekannt", sagt der Leiter des Zentralen Bauhofs, Ulrich Hanke. "Schließlich liegt der Teich mitten in einem Schulzentrum. Das Helmholtz-Gymnasium, die Wilhelm-Fabry-Realschule und das Berufskolleg bringen es zusammen auf immerhin rund 1600 Schüler - und da landet einiges in dem Teich, das dort nicht hineingehört."

Hinzu kommt, dass das ansonsten idyllisch gelegene Gewässer mit seinen Wiesen und der parkähnlichen Umgebung abends und an den Wochenenden vor allem jugendliche Besucher anlockt. Die gehen auch mit dem Teich-Umfeld nicht gerade pfleglich um. Viele Bänke haben sich in Luft aufgelöst oder sind dermaßen demoliert, dass sie zum Ausruhen nicht mehr taugen.

Dass es vor allem im Wasser derzeit so schlimm aussieht, war Hanke nicht bewusst. "Wir kontrollieren das Areal am Holterhöfchen zwar regelmäßig - aber nicht jeden Tag. Wir werden jetzt umgehend aktiv und den Dreck beseitigen." Grundsätzlich haben die Mitarbeiter des Bauhofs den Teich allerdings im Blick. Nicht nur, um bei Bedarf den Müll abzufischen, sondern auch, um illegale Angler abzuschrecken. Im Wasser tummeln sich nämlich einige richtig dicke Fische.

Schon im Straßenreinigungskonzept, das von der Stadtverwaltung konzipiert wurde, aber noch in der Politik diskutiert werden muss, hat das Thema "Teich am Holterhöfchen" ein eigenes Kapitel. Das Gewässer, dessen Ufer als Erholungsraum für gestresste Schüler und Spaziergänger gedacht sind, entpuppt sich auch in dem Papier zunehmend als Ort der Vermüllung.

"Wir kontrollieren und reinigen zwar, aber mit unseren maschinellen und personellen Kapazitäten stoßen wir an Grenzen", so Hanke. "Wenn - wie jetzt - ein Hinweis kommt, dass der Teich vor Dreck überquillt, kümmern wir uns zeitnah darum." Allerdings, so der Bauhofchef, bleibt es zunächst beim Abfischen des Unrats. Eine Grundreinigung gibt es jährlich rund um Ostern, wenn das Wasser abgelassen und der Teich in Gänze gereinigt wird. "Dann tragen wir auch den Schlamm ab und all das Material, das zu Boden gesunken ist", sagt Hanke. Ein Großteil davon sind Reste vom Entenfüttern.